City Notfall hat 1,4 Millionen Franken zu viel abgerechnet

Der City Notfall Bern muss 25 Krankenkassen über eine Million Franken zurückzahlen. Der Grund: Er berechnete den Krankenkassen fälschlicherweise eine Pauschale für ihre langen Praxiszeiten.

, 9. Oktober 2023 um 05:30
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Der City Notfall gehört inzwischen zur Lindenhofgruppe. | zvg
Der City Notfall beim Bahnhof Bern wurde einst vom Insel- und vom Sonnenhofspital gegründet, um die Notfallstationen in den Spitälern zu entlasten. Laut einem Gerichtsurteil muss die Praxis nun 1,4 Million Franken an 25 Krankenkassen zürckzahlen.

Keinen Anspruch auf Pauschale

Jahrelang berechnete der City Notfall in Bern, er hat täglich bis 22 Uhr geöffnet, eine sogenannte Dringlichkeits-Inkonvenienzpauschale von den Krankenkassen für ihre «unüblichen» Öffnungszeiten. Laut Ärztetarif dürfen Arztpraxen diese zwar bei dringlichen Konsultationen verlangen, sie gelten ausserhalb der regulären Sprechstunden. Allerdings: Da der Notfall regulär erweiterte Praxiszeiten hat, haben die behandelnden Ärzte keinen Anspruch auf die Pauschalen.

Gericht gibt klagenden Krankenkassen recht

Wie die «Berner Zeitung» berichtet, hat das Gericht nun den klagenden Krankenkassen recht gegeben und die Praxis zu einer Rückzahlung von 1 Million Franken verurteilt. In einem zweiten Urteil muss der City Notfall zudem rund 400’000 Franken an die Krankenkasse Helsana zurückzahlen. Auch hier geht es um Dringlichkeits-Inkonvenienzpauschalen sowie Notfall-Inkonvenienzpauschalen.
Beide Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

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