Nicht 110 Millionen soll der Neubau des Spitals Wolhusen kosten, sondern 172 Millionen Franken. Der Verwaltungsrat der Luks-Gruppe hat den Baukredit freigegeben.
Vor zwölf Jahren ist der Neubau des Spitals Wolhusen beschlossen worden. Ende 2022 hätte es eröffnet werden sollen. Nach langem Hin und Her erfolgte der Spatenstich aber erst im zurückliegenden Sommer. Dies mit der Hoffnung verbunden, das neue Spital 2025 oder 2026 eröffnen zu können. Medinside berichtet
hier darüber.
Neuster Termin: 2028
Nun soll es weder 2025 noch 2026, sondern 2028 werden. Und die Kosten sind nicht auf 110 Millionen, sondern auf 172 Millionen Franken budgetiert worden. Die höher veranschlagten Kosten sind auf die Baukostenteuerung und auf Projektanpassungen zurückzuführen.
Dabei orientiert sich das Neubauprojekt an dem vom Regierungsrat skizzierten Leistungsangebot. Es beinhaltet eine stationäre und ambulante Grundversorgung inklusive Geburtshilfe und Gynäkologie sowie eine Notfallversorgung rund um die Uhr.
Zudem ist im Neubau eine Intermediate Care Abteilung geplant. Mit dem Schwerpunkt Orthopädie, verbunden mit einer ausgebauten Rehabilitation, soll das Spital Wolhusen gemäss Pressetext langfristig einen wichtigen Stellenwert in der Gesundheitsversorgung des Kantons einnehmen.
Die Bauphase beginnt
Indem nun der Verwaltungsrat der Luks-Gruppe zur Umsetzung des Auftrags des Luzerner Regierungsrates den Baukredit für das Neubauprojekt freigegeben hat, kann die eigentliche Bauphase in Angriff genommen werden.
Noch ist aber nicht endgültig entschieden, wie das Leistungsangebot schliesslich aussehen wird. Das neue Spital soll aber so gebaut werden, dass dass Leistungsangebot im Verlauf angepasst werden kann. Das Leistungsangebot wird derzeit im Rahmen des Planungsberichts Gesundheitsversorgung durch das Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Luzern sowie durch die Kommission Gesundheit, Arbeit und soziale Sicherheit (GASK) des Luzerner Kantonsrates erarbeitet.
Nicht gedeckte Vorhalteleistungen
Wie weiter in der Medienmitteilung zu lesen steht, wird das Spital aufgrund des vom Kanton bestellten Leistungsangebots nicht selbsttragend sein können. Es sei mit «nicht gedeckten Vorhalteleistungen auszugehen, für welche das Luks auf gemeinwirtschaftliche Leistungen angewiesen sein wird.»
Die SVP will mehr
Dass der Baubeginn des Spitalneubaus in Wolhusen stets verzögert wurde, ist vor allem auch auf politische Forderungen zurückzuführen. So verlangte etwa SVP-Kantonsrat Bernhard Steiner, selber Kinderarzt und Biologe, dass in den stationären Abteilungen der beiden Spitalstandorte Sursee und Wolhusen weiterhin Medizin, Chirurgie, Geburtshilfe/Gynäkologie, Anästhesie, Intensivmedizin und interdisziplinärer Notfall mit 24-Stunden-Bereitschaft angeboten werden.
Damit nicht genug: Der Entlebucher wollte sogar, dass der Umfang der medizinischen Grund- und Notfallversorgung im Gesetz zu verankern sei.
Aufgrund dieses und anderer Vorstösse zeigte sich der Regierungsrat bereit, das Leistungsangebot im Spital Wolhusen gegenüber den im März 2021 kommunizierten Vorstellungen zu erweitern. Von einer Intensivstation in den Regionalspitälern will er jedoch nichts wissen. Wenig überraschend lehnt er überdies das Ansinnen ab, das Leistungsangebot ins Gesetz zu schreiben.