Die CPT/KPT Krankenkasse weigert sich, ihren Versicherungsnehmern die Kosten für die stationäre Behandlung in der privaten und halbprivaten Abteilung zu erstatten. Wie letzte Woche bekannt wurde,
forderte KPT rund 300 Versicherungsnehmer mit Privat- oder Halbprivatversicherung auf, sich anderswo als in einer Genolier-Klinik behandeln zu lassen.
Die GSMN-Gruppe spricht nun ihrerseits
in einem Communiqué von einer «unzumutbaren Situation». Die Krankenkasse verweigere ihre Kunden «unberechtigterweise die Erstattung der Krankenhauskosten für Behandlungen in den Kliniken der GSMN-Gruppe, und dies bereits seit neun Monaten. Deshalb hat GSMN beschlossen, die notwendigen Schritte einzuleiten, damit diese Patienten ihre Kosten erstattet erhalten.»
Genolier springt selber in die Bresche
Konkret heisst das: Genolier trägt die Kosten der Behandlung – und prüft weiter alle Optionen, darunter auch Rechtsmittel, damit die Aufwendungen der betroffenen Patienten von KPT erstattet werden.
Die Versicherungsnehmer hätten die Zusatzversicherung ja gerade mit dem Ziel abgeschlossen, den Ort ihrer stationären Behandlung und ihren behandelnden Arzt frei wählen zu können.
Wenn, dann bitte allgemein
Genolier habe Experten beigezogen und werde gegebenenfalls alle erforderlichen Schritte zu unternehmen – allenfalls auch bei der Finma, dem Aufsichtsorgan für Zusatzversicherungen.
Die KPT hatte ihre Kunden aufgefordert, Genolier zu meiden und ein vom Staat finanziertes Spital anzusteuern; und wenn man schon in einer Genolier-Klinik behandelt werden wolle, dann in der allgemeinen Abteilung.
Der Grund: Genolier rechne schweizweit für alle Kliniken gleich ab. Diese Vereinheitlichung will KPT nicht akzeptieren. «Jeder Kanton funktioniert auf seine Eigenart anders», zitiert die
Zeitung «Le Temps» letzte Woche Reto Egloff, Chef von KPT.