Das war jetzt ein recht schnelles Verfahren: Ende September
verliess CEO Norbert Schnitzler das Kantonsspital Baselland wegen «unterschiedlicher Auffassungen». Nun kann das KSBL bereits den Nachfolger bekannt geben: Es ist Lukas Rist, derzeit Direktor des Spitals Affoltern. Er wird im April 2025 die Position des Spitaldirektors übernehmen.
Lukas Rist trat seine Tätigkeit in Affoltern im Mai 2020 an, zunächst als Co-CEO an der Seite des Verwaltungsratspräsidenten Stefan Gyseler, ab März 2021
dann als Direktor.
Rist war zuvor – ab 2018 – bei der Klinik Arlesheim im Bereich Forschungsförderung tätig gewesen. Gleichzeitig arbeitete er als Co-Leiter der Ambulatorien der Klinik. Zudem wirkte er als Geschäftsführer des Vereins Integrative Kliniken.
Der promovierte Biologe arbeitete in seiner Karriere auch als Direktor beim Paracelsus-Spital in Richterswil und war Finanzchef und Mitglied der Geschäftsleitung beim Stadtspital Triemli in Zürich.
VRP übernimmt a.i.
«In den vergangenen Jahren hat er das Spital durch einen umfassenden Transformationsprozess geführt und dabei massgeblich zur strategischen Weiterentwicklung und Konsolidierung des Spitals beigetragen», würdigt der Verwaltungsrat in Affoltern den scheidenden Chef. Und so erklärt auch der KSBL-Verwaltungsrat die Ernennung von Rist: Er habe das Spital Affoltern «neu positioniert und es wieder erfolgreich in die kantonale Spitalliste des Kantons Zürich integriert. Lukas Rist stärkte damit nicht nur die regionale Gesundheitsversorgung, sondern auch die Position des Spitals als innovativen Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb.»
In Affoltern unterstehen ihm rund 550 Angestellte, beim KSBL werden es knapp 3'500 sein. Das Spital Affoltern vermeldete letztes Jahr 2'350 stationäre Austritte, beim KSBL waren es 22'900.
Lukas Rist wird das zürcherische Spital noch bis Ende Februar 2025 als Spitaldirektor leiten. Es ist geplant, dass Verwaltungsratspräsident Stefan Gyseler danach gemeinsam mit Vize-Präsident Erwin Höfliger interimistisch die CEO-Funktion übernimmt. Gyseler und Höfliger werden auch den Rekrutierungsprozess für einen neuen CEO begleiten.
«Herausfordernd»
«Es ist unser Ziel, eine langfristige Lösung für die Führung des Spitals zu finden, die das Spital weiterhin auf dem Weg der strategischen Neuausrichtung begleitet», so Stefan Gyseler.
Rist selber nennt die letzte Zeit «herausfordernd, da die Unterstützung für die langfristige Ausrichtung des Spitals nicht immer in dem Masse vorhanden war, wie ich es mir gewünscht hätte».
Das Spital Affoltern führte in den letzten eineinhalb Jahren einen Umbauprozess mit neuen Schwerpunkten durch – etwa einem Dialysezentrum, einem Zentrum für Pneumologie und Schlafmedizin und einer ausgebauten Delir Unit. Im Geschäftsjahr 2023 ergab sich ein Verlust von 832'000 Franken; für das laufende Geschäftsjahr prognostizierte Verwaltungsratspräsident Stefan Gyseler gegenüber dem lokalen «Anzeiger» ein ähnliches Minus. Das Spital habe noch genügend Reserven und Liquidität, so Gyseler: «Neue Angebote brauchen Zeit, bis sie etabliert sind, aber es muss ein positiver Trend sichtbar werden. Noch fehlt dieser.»
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