Concordia weist die Vorwürfe des Spitalverbands zurück

Die Krankenkasse bestreitet die Kritik des Zürcher Spitalverbandes, mit angeblich fragwürdigen Vertragsverhandlungen ihre Gewinne optimieren zu wollen.

, 13. Juli 2023 um 11:47
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Der vertragslose Zustand zwischen Concordia und gewissen Zürcher Spitälern sorgt für Unmut. | Freepik
Die Zürcher Spitäler kritisieren die Krankenkasse Concordia, weil sie ab nächster Woche in acht Spitälern im Kanton die Leistungen für zusatzversicherte Patienten nicht mehr vergütet. Der Verband Zürcher Krankenhäuser (VZK) bezeichnet das Verhalten in einer Mitteilung als «unverantwortlich».
Die Concordia verlange hohe Prämien, entschädige aber die Spitäler nicht angemessen. Es scheine, so der VZK, als wolle die Concordia ihre Gewinne auf Kosten der Spitäler, des Spitalpersonals und letztlich der Zusatzversicherten weiter steigern.

Keine Quersubventionierung

Für die Concordia geht der Vorwurf aber ins Leere: Das Unternehmen sei unter dem Dach eines gemeinnützigen Vereins organisiert. Erwirtschaftete Gewinne, auch aus Zusatzversicherungen, kämen den Versicherten zugute: In den letzten 6 Jahren habe die Krankenkasse insgesamt über 500 Millionen Franken zurückbezahlt.
Den Eindruck, dass die betroffenen Spitäler ihre Gewinne mit zusatzversicherten Patienten zur Quersubventionierung der allgemeinen Abteilung verwenden, lässt der Versicher zudem nicht gelten. «Wir weisen darauf hin, dass dies rechtlich nicht zulässig wäre», erklärt die Medienstelle gegenüber Medinside. Auch gegenüber den Zusatzversicherten könne die Concordia nicht zulassen, dass diese mit ihren Prämien die Defizite einzelner Spitäler decken müssten.

Es geht um «Mehrleistungen»

Bei den Verhandlungen geht es laut Concordia übrigens nicht um medizinische Leistungen, sondern nur um so genannte Mehrleistungen für Zusatzversicherte: zum Beispiel für Hotellerie und höheren Komfort. Die Krankenkasse mit Sitz in Luzern müsse alle Verträge mit den Spitälern daraufhin überprüfen, ob die Kosten für diese Mehrleistungen gesetzeskonform transparent und nachvollziehbar seien.
Die Forderungen der Spitäler im VZK entsprechen laut Concordia diesen Anforderungen eben nicht, weil nach wie vor ganz wesentliche Angaben fehlen würden. Dies bedeute, dass der Krankenversicherer nicht nachvollziehen könne, wie genau die Tarifforderungen dieser Spitäler zustande kämen.

«Der Ball liegt beim VZK»

Aus diesen Gründen werden die Verhandlungen fortgesetzt und die Concordia will weiterhin die Hand für eine gute Lösung im Sinne aller Versicherten bieten. Im Moment liege der Ball aber beim Verband Zürcher Krankenhäuser. Und die Versicherten hätten übrigens im Raum Zürich genügend Alternativen, um sich privat oder halbprivat behandeln zu lassen.
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