Das neue Kispi ist eröffnet: «Wir sind von der Vergangenheit in die Zukunft gesprungen»

Seit diesem Samstag, 8 Uhr, ist das neue Kinderspital in Zürich-Lengg in Betrieb. 62 Kinder zogen um, 24 Krankenwagen und fast 1000 Helfer waren im Einsatz.

, 2. November 2024 um 14:01
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Die kleinen Patienten beziehen ihr neues Kispi  |  Bild: Medinside
«Das Spital ist eröffnet – wir sind von der Vergangenheit in die Zukunft gesprungen», so Kispi-CEO Georg Schäppi an der heutigen Pressekonferenz. 150 Jahre lang war das Kinderspital in Zürich Hottingen ansässig, seit über 30 Jahren redete man über ein neues Kispi – «heute ist es soweit, es ist ein unfassbarer Tag für uns alle», sagt ein sichtlich berührter Schäppi.
Der Umzug war ein logistischer Kraftakt. Aber am Ende habe alles «wie am Schnürchen geklappt». 62 stationäre Patienten wurden erfolgreich vom alten Spital an den neuen Standort in Zürich-Lengg verlegt.

1000 Personen im Einsatz

Damit der Umzug reibungslos klappen konnte, waren insgesamt fast 1000 Personen aus unterschiedlichen Bereichen im Einsatz: Neben den medizinischen Teams und Pflegfachpersonen des Kinderspitals unterstützten auch die Rettungsdienste von Schutz und Rettung Zürich sowie weitere Organisationen mit 24 Rettungswagen die Verlegung.
«Dieser bedeutende Meilenstein war das Ergebnis einer minutiösen Planung und enger Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten», sagt Georg Schäppi. «Unsere höchste Priorität war zu jederzeit die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten.»
Der Umzug begann bereits vor 53 Tagen; insgesamt wurden rund 6000 Zügelkisten, 2000 medizinische Geräte sowie 200 Betten an den neuen Standort transportiert.
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Emotionale Momente

Und ja, es habe auch viele berührende Momente gegeben, erzählte Michael Grotzer, medizinischer und ärztlicher Direktor des Kispi: Etwa die kleine Patientin, die ihr schönstes Ballettkleidchen anzog und sich herausputzte für die Fahrt im Krankenwagen. Oder Eltern, die beim Anblick des neuen Zimmers, in dem ihr Kind ab sofort betreut wird, in Tränen ausgebrochen sind.
  • 2017 erfolgte der Spatenstich für das neue Kispi, entworfen wurde der Bau von den Basler Architekten Herzog & de Meuron. Die Kosten liefen sich auf 761 Millionen Franken.
  • Im April musste der Kanton das Kispi mit einer Finanzhilfe von 35 Millionen Franken für das laufende Jahr sowie einem Darlehen von 50 Millionen Franken unterstützen.

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