Das Kinderspital Zürich erzielte 2022 ein positives Nettoergebnis von 1,111 Millionen Franken - nach zwei pandemiebedingten Verlustjahren. 2021 und 2020 musste das Kispi Defizite von 3,1 und 9,3 Millionen Franken hinnehmen. Die pandemiebedingten Ausfälle wurden von der Eleonorenstiftung getragen, die das Zürcher Kinderspital betreibt. Dies war nötig, weil die finanziellen Unterstützungsbeiträge des Kantons zur Bekämpfung der Folgen der Pandemie ungenügend ausfielen.
So konnte 2022 die stationäre Auslastung im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt gesteigert werden, bleibt aber nach wie vor deutlich unter den Ergebnissen der «Vor-Pandemiejahre».
Millionendefizit im ambulanten Bereich
Ungebremst geht das Wachstum im ambulanten Bereich weiter, wobei ein grosser Teil des Wachstums aus den Notfallstationen Zürich und Zürich-Flughafen stammt. «Auf das finanzielle Ergebnis wirkt sich das starke Wachstum allerdings nur bescheiden aus», steht im Finanzbericht zu lesen, «weil der völlig veraltete Tarifkatalog Tarmed den Aufwand einer adäquaten Behandlung von Kindern und Jugendlichen ungenügend abbildet.» Dies habe jährlich «ein hohes einstelliges Millionendefizit» im ambulanten Bereich zur Folge.
Mit einer Ebitda-Marge von 3,1 Prozent somit aber das Kispi immer noch deutlich unter den 10 Prozent, die für Erneuerungen und Investitionen nötig wären.
Kennzahlen im Vergleich (Spitalbetrieb) | | |
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Anzahl Mitarbeitende (Vollzeit) | | |
Die Rede ist hier ausschliesslich vom Spitalbetrieb. Besser sieht die Rechnung der Eleonorenstiftung aus. Sie steigerte ihr Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) von 13,6 auf 67,3 Millionen Franken. Dies ergibt rechnerisch eine traumhafte Ebitda-Marge von über 17 Prozent. Wobei dieses Resultat nur dank dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften im Wert von 35 Millionen und von Wertschriften für 5 Millionen Franken zustande gekommen ist.
Dieser Erlös ist nötig. Er wurde vollumfänglich zur Finanzierung des Neubaus in Zürich-Lengg eingesetzt. Unterbrüche in den Lieferketten aufgrund der Pandemie und der geopolitischen Lage sowie eine spürbar anziehende Inflation führten zu Mehrkosten des Neubaus von 55 Millionen Franken. Damit erhöhen sich die Baukosten auf 735 Millionen Franken. Die Betriebsaufnahme ist für Oktober 2024 geplant.