Boom bei Adipositas-Behandlungen

Diese haben sich am Universitätsspital Basel innert vier Jahren vervierfacht, die Wartezeit beträgt inzwischen sechs Monate.

, 16. Januar 2024 um 15:15
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Die Zahl der übergewichtigen Erwachsenen ist seit 1992 von 33 auf 38 Prozent gestiegen. Bild: Fuu J on Unsplash
Seit die «Abnehm-Spritzen» Ozempic respektive Wegovy auf dem Markt sind, ist das Thema Übergwicht in aller Munde. Der Eindruck: Ein Piks reicht und das Fett schmilzt. Dass es so einfach nicht ist, zeigt eine aktuelle Studie: Wer nicht konsequent dranbleibt und regelmässig spritzt, dem droht der Jo-Jo-Effekt. Tatsächlich waren nach einem Jahr nur noch 19 Prozent der Studien-Teilnehmenden therapietreu.
Auch das Universitätsspital Basel erlebt derzeit einen regelrechten Boom bei den Adipositas-Behandlungen. Wie die «Basler Zeitung (BaZ)» schreibt, hat sich die Zahl dieser Behandlungen im USB innert vier Jahren vervierfacht und das Unispital stosse an seine Grenzen.
Die zuständige Ärztin Katharina Timper spricht gegenüber der «BaZ» gar von einer «Katastrophe, weil man die Betroffenen so lange warten lassen müsse». Im vergangenen Jahr seien 660 neue Patienten zugewiesen worden, womit derzeit über 4000 übergewichtige Patienten in Behandlung seien. Und die Warteliste werde länger und länger: Im Durchschnitt warten Adipositas-Patienten aktuell rund sechs Monate auf eine Behandlung.
Wartezeit, die fatale Folgen haben kann, wie Katharine Timper betont: Wie bei anderen Krankheiten sei es wichtig, Übergewicht möglichst schnell zu behandeln, weil dieses andere Krankheiten verursache - etwa Leberverfettung oder Diabetes. Ziel müsse es daher sein, dass nicht mehr nur die «hoch spezialisierten Zentren» Behandlungen von Adipositas-Patienten vornehmen würden.
«Wir sind dran, Strukturen zu schaffen, damit künftig auch Hausärzte solche Therapien durchführen können», sagt sie. Diese könnten die «unkomplizierten Fälle» übernehmen.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bezeichnet Adipositas als Volkskrankheit. In der Schweiz ist die Zahl der übergewichtigen Erwachsenen seit 1992 von 33 auf 38 Prozent gestiegen, diejenige von Adipositas-Erkrankten (stark Übergewichtige) mit einem Body-Mass-Index von über 30 hat sich innert dreissig Jahren von 6 auf 12 Prozent verdoppelt.

Therapieoptionen

Bis vor wenigen Jahren mussten sich die Patienten chirurgischen Eingriffen unterziehen lassen, etwa Magenbandoperationen. Im Bereich dieser sogenannt bariatrischen Chirurgie sind die Zahlen in den vergangenen Jahren in etwa stagnierend. Eine starke Zunahme verzeichnet dahingegen die medikamentöse Behandlung mit den sogenannten «Abnehm-Spritzen».

Mehr zum Thema:
Abnehmspritzen: Die Wenigsten halten durchOzempic & Wegovy: FDA wittert weitere Nebeneffekte der Abnehm-SpritzenBoom bei dubiosen Gewichtssenkern unter TeenagernApotheken und Spitäler werden wegen Wegovy überrannt


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