Elektronische Patientendossiers sind im Einsatz

Basel-Stadt setzt als erster Deutschschweizer Kanton auf die digitalen Dossiers.

, 15. August 2018 um 08:15
image
Basel-Stadt hat am Mittwoch das elektronische Patientendossiers (EPD) offiziell eingeführt. Er ist damit der erste Deutschschweizer Kanton, der über ein EPD verfügt. In der Romandie arbeiten die Kantone Genf und Waadt bereits mit EPD; dieses jedoch mit einem andere System. Das in Basel nach vorgängigem Pilotversuch eingeführte System heisst «myEPD». Die Patientinnen und Patienten können die Zugriffsrechte selber bestimmen.
Wie der baselstädtischen Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger gegenüber der Agentur Keystone-SDA sagt, sprechen Effizienz und Wirtschaftlichkeit für die Einführung des elektronischen Patientendossiers. Mit digital abgelegten Daten würden zudem Behandlungen besser und sicherer.
Fortan wird das System an manchen Kliniken des Universitätsspitals Basel eingesetzt. Ende des kommenden Jahres soll der Einsatz auf das ganze Spital ausgedehnt werden. Anschliessend sollen weitere Gesundheitseinrichtungen folgen - dies auch in den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn. Spitäler müssen sich spätestens 2020 am EPD beteiligen, so sieht es das Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier vor. Für Alters- und Pflegeheime sowie Geburtshäuser gilt die Pflicht ab dem Jahr 2022. 
Patientinnen und Patienten entscheiden selbst, ob sie ein elektronisches Patientendossiers eröffnen wollen. Gemäss Bundesgesetz können öffentlich-rechtliche und kantonaler Einrichtungen auf diese zugreifen und Daten bearbeiten. Krankenkassen, Arbeitgeber haben keinen Zugriff.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Insel Gruppe: Ehemalige Kaderärzte kritisieren Spitalleitung

Die Rede ist von «Mobbing-Kultur» und Geld-Fixiertheit. Laut einem Radio-SRF-Bericht kündigen rund 30 Mediziner Widerstand an.

image

PUK-Spitalrat: Rücktritt von Guido Speck

Der neue CEO des KSW übergibt seinen Posten per Anfang Juni an Susanne Vanini.

image

Insel schreibt Rekordverlust, ist aber zuversichtlich

Der Verlust von 113 Millionen Franken beunruhigt die Insel-Leitung nicht sehr. Gesundheitsexperten jedoch schon.

image

Spital Davos holt CEO von der Klinik Gut

Carmen Mathis wird im Mai Daniel Patsch ablösen. Für sie sprach unter anderem, dass sie viel Bau-Erfahrung hat.

image

Fabrice Zumbrunnen wird Ober-Chef von Swiss Medical Network

Der ehemalige Migros-Konzernlenker wird CEO von Aevis Victoria.

image

Freiburger Spital erwartet Verlust von fast 30 Millionen Franken

Höhere Lohnkosten und die Inflation verschärfen die Lage am HFR. Viele Investitionen liegen 2024 nicht drin.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.