Was Alain Berset immer wieder verschweigt
Unser Gesundheitsminister Alain Berset ist ein begnadeter Kommunikator. Interessant ist, was er jeweils nicht sagt, weil Medienschaffende nicht danach fragen. So auch im NZZ-Interview vom 13. Mai 2022.
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Unser Gesundheitsminister Alain Berset ist ein begnadeter Kommunikator. Interessant ist, was er jeweils nicht sagt, weil Medienschaffende nicht danach fragen. So auch im NZZ-Interview vom 13. Mai 2022.
Eine Studie der Boston Consulting Group (BCG) prognostiziert bis 2040 steigende Gesundheitsausgaben pro Kopf zwischen 45 und 60 Prozent. Nur mit intelligenter Regulierung kann das Wachstum gebremst werden.
Die Mitte-Fraktion stimmt seit der Lancierung der Kostenbremse-Initiative fast jeder untauglichen KVG-Revision zu, welche mit noch mehr Bürokratie den Kostenanstieg bremsen möchte und mehr schadet als nützt. Und die GLP folgt ihr.
Wir bekommen tatsächlich weniger Werbeanrufe für Krankenkassen, Zeitungsabos oder Weindegustationen als früher. Grund ist eine Branchenvereinbarung der Krankenkassen, die aber auch unerwünschte Nebenwirkungen hat und die Kundenwerbung insgesamt teurer macht.
Zwischen 2010 und 2020 sind die Kosten der mit den Grundversicherungsprämien versicherten medizinischen Leistungen jährlich um 2,5 Prozent pro Kopf gestiegen. Das Parlament sollte Bundesrat Bersets Reformhysterie stoppen und zuerst die Wirkung der beschlossenen KVG-Reformen evaluieren lassen.
Zwei Freiburger Grossräte verlangen, dass der Kanton die Spitalrechnungen der Halbprivat- und Privatpatienten kontrolliert. In anderen Kantonen der Westschweiz geistern ähnlich schräge Ideen herum, welche die Rollenkonflikte der Kantone im Gesundheitswesen verschärfen.
Unklare Ziele, diffuse Verantwortung, aber viel Bürokratie: Der Qualitätsartikel im KVG ist ein fehlkonstruiertes Monster.
Ein brauchbares elektronisches Patientendossier wäre überfällig. Aber weiterhin sind wichtige Fragen offen. Zum Beispiel: Wie müsste das EPD sein, damit es auch genutzt wird? Warum fehlen viele praktische Features?
Der Krankenkassen-Experte erklärt im Gastbeitrag, weshalb das Bundesamt für Gesundheit bei der Prämiengenehmigung fundamentale Fehler macht.