Auch über 70-Jährige sollen zur Darmkrebsvorsorge

Aktuell deckt die obligatorische Grundversicherung die Dickdarmkrebs-Früherkennung nur bei 50- bis 69-Jährigen. Das wollen Organisationen um die Krebsliga nun ändern.

, 2. März 2023 um 14:00
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Diagnose Darmkrebs: Die Kosten für die Früherkennung soll bis 74 Jahren gedeckt sein. | Symbolbild «Portuguese Journal of Gastroenterology»
Künftig sollen auch über 70-jährige Personen zur systematischen Darmkrebsvorsorge. Die Krebsliga Schweiz reicht gemeinsam mit weiteren Organisationen bei der Eidgenössischen Kommission für allgemeine Leistungen und Grundsatzfragen (ELGK) einen Antrag zur Erhöhung der Alterslimite auf 74 Jahre ein.
Als Begründung nennt die Krebsliga in einer Mitteilung die Lebenserwartung bei 70-Jährigen, die in der Schweiz noch mehr als zehn Jahre beträgt. Daher erachtet die Krebsliga ein Fortführen des Screenings als sinnvoll. Mit einer Erhöhung der Alterslimite wäre die Schweiz zudem im Einklang mit den internationalen Empfehlungen.
Derzeit ist die Kostenübernahme für Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs in der Schweiz gemäss Gesetz auf die Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen beschränkt. Jährlich erkranken in der Schweiz etwa 4'500 Menschen an Dickdarmkrebs, rund 1'650 Personen sterben daran.
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