Jean-François Andrey verlässt die Psychiatrischen Dienste

Nach über sechs Jahren bei den Psychiatrischen Diensten Aargau (PDAG) will sich Jean-François Andrey beruflich neu orientieren. Die operative Leitung übernimmt interimistisch sein Stellvertreter.

, 11. Januar 2022 um 08:51
image
Spitaldirektor Jean-François Andrey hat entschieden, die Psychiatrischen Diensten Aargau (PDAG) zu verlassen. Nach über sechs Jahren bei den PDAG will er sich beruflich neu orientieren, wie die Psychiatrischen Dienste am Dienstag mitteilen. 
Interimistisch wird bereits ab dem 1. Februar Thomas Zweifel die CEO-Funktion übernehmen. Zweifel leitet seit zehn Jahren den Querschnittsbereich Betriebe. In dieser Funktion ist er unter anderem für die Bauprojekte im Rahmen der Gesamtsanierung Psychiatrie Königsfelden verantwortlich. 

Andrey wechselt Mitte Jahr zu einer Orthopädie-Klinik

Jean-François Andrey hat bereits einen neuen Job: Der 58-Jährige wird neuer CEO der Orthopädie Sonnenhof KLG, die zu den Partnern der privaten Lindenhofgruppe gehört. Er folgt bei der Berner Klinik auf Mitbegründer Stefan Eggli und wird sein Amt Mitte des neuen Jahres antreten. Andrey arbeitete bereits von 2009 bis 2014 als CEO bei der Lindenhofgruppe der Stiftung Lindenhof Bern.
In der Mitteilung dankt der PDAG-Verwaltungsrat dem scheidenden CEO für seine Arbeit. Andrey habe seit 2015 zusammen mit dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung die Entwicklung der Psychiatrischen Dienste massgeblich geprägt, steht dort zu lesen. Die Rekrutierung einer oder eines neuen CEO sei eingeleitet, heisst es weiter. 

Der PDAG-CEO stand zuletzt auch in der Kritik 

Obwohl die PDAG in der Mitteilung nur lobende Worte für Jean-François Andrey findet, geriet er im Herbst in die Kritik. Gemäss Recherchen der «Aargauer Zeitung» haben Pflegefachpersonen «seit Jahren» erfolglos versucht, die Geschäftsleitung auf die problematische Personalsituation aufmerksam zu machen. 
In einem Brief habe sich das Pflegepersonal dann schliesslich an den zuständigen Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati gewandt und Missstände geschildert. In der Folge kam es zu einer Beurlaubung und zu einem Hausverbot für zwei Kader-Mitarbeitende der Akutstationen der Erwachsenenklinik. Inzwischen hat der Verwaltungsrat auch ein externes Gutachten zur Versorgungssicherheit in Auftrag gegeben. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Auch Graubünden will Spitäler mit 100 Millionen stützen

Das Geld würde aber nicht direkt an die Betriebe gehen. Zudem sollen Spitäler leichter in Gesundheitszentren verwandelt werden können.

image

Spitalverbundsinterne Lösung: Nicole Ruhe wird CEO in Uznach und Wil

Die heutige CEO des Spitals Linth wird mit dem Zusammenschluss der St.Galler Spitalverbunde zu «HOCH Health Ostschweiz» eine Doppelfunktion übernehmen.

image

SoH: «Es lief alles korrekt», besagt ein erstes Gutachten

Bei der Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit CEO Martin Häusermann sei alles mit rechten Dingen zugegangen. Der Kanton Solothurn kündigt aber weitere Untersuchungen an.

image

US-Software für das USZ? Debatte um eine Beschaffung

Vor dem Entscheid über ein neues Klinikinformationssystem beim Universitätsspital Zürich schalten sich Parlamentarier ein – aus allen Richtungen und mit einem klaren Wink.

image

Gewerkschaft ist «entsetzt» über Nullrunde in Aargauer Spitälern

«Keinerlei Bereitschaft für Wertschätzung der Mitarbeitenden»: So kritisiert die VPOD die Aargauer Kantonsspitäler.

image

Keine Lohnerhöhung in Aargauer Akutspitälern

Die Angestellten der beiden Kantonsspitäler in Baden und Aarau müssen auf eine Lohnerhöhung verzichten.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.