Patientinnen und Patienten wollen offenbar wissen, welche Gesundheitsdaten Ärzte und Therapeuten über sie speichern. Eine Umfrage bei gut 1000 Personen zeigt, dass 66 Prozent möchten, dass Ärzte dazu verpflichtet werden, ihnen die erhobenen Gesundheitsdaten zugänglich zu machen.
Allerdings würde bloss eine Minderheit, nämlich 37 Prozent, selber zusätzlich erhobene Gesundheitsdaten in ihrem Dossier speichern. In Auftrag gegeben hat die Umfrage Swisscom. Diese bietet mit Evita selber ein elektronisches Gesundheitsdossier an.
Viele Befragte finden Daten-Austausch nützlich
72 Prozent der Befragten waren ausserdem der Meinung, dass es nützlich sei, wenn Ärzte und Therapeuten die digital gespeicherten Daten im Rahmen einer Behandlung untereinander austauschen dürften. Viele versprechen sich von diesem Austausch, dass dadurch die Behandlung besser würde. Die Hälfte ist der Meinung, dass so auch Kosten gesenkt werden könnten.
Die Umfrage zeigt im weiteren, dass die Befragten beim Datenschutz gewissen Unternehmen mehr vertrauen als anderen. So geniessen offenbar die Swisscom und die Post mehr Vertrauen als Grossverteiler wie Migros und Coop. Und diese schneiden wiederum besser ab als Apple, Microsoft und Google.
Unachtsamkeit ist grösste Gefahr für Datenschutz
Die grösste Gefahr im Umgang mit ihren digitalen Gesundheitsdaten sehen die befragten Personen bei gezielten Hacker-Angriffen. Knapp dahinter folgen Sicherheitslücken in IT-Systemen. Bedeutend kleiner wird das Risiko eingeschätzt, dass Daten aus eigener Unachtsamkeit oder jener von Ärzten und Personal im Gesundheitswesen in falsche Hände geraten könnten.
Cyber-Security-Experten kommen allerdings zu einem ganz anderen Schluss: Der grösste Risikofaktor sei der Mensch, der akute Gefahren an seinem Computer oder Handy nicht erkennt oder sie unterschätze.