Die laufenden und künftigen Investitionen in die Spitäler Brig und Sitten werden höher ausfallen als geplant. Statt der ursprünglich budgetierten 462 Millionen Franken rechnet das Spital Wallis mit Mehrkosten in Millionenhöhe.
Die Teuerung, veränderte Marktbedingungen und Anpassungen an neue Erdbeben-Normen haben die Kosten der geplanten Projekte über die ursprünglichen Kostenvoranschlägen hinaus in die Höhe getrieben. Das Spital Wallis plant oder führt derzeit den Aus- und Umbau der Spitäler Brig und Sitten durch.
Finanzierungsschwierigkeiten bestätigt
Die Mehrkosten belaufen sich einerseits auf 67,5 Millionen Franken. Unter Berücksichtigung der notwendigen medizintechnischen Ausrüstung betragen die Mehrkosten jedoch geschätzte 123 Millionen Franken.
Wie die meisten Spitäler befindet sich auch das Spital Wallis derzeit in einer schwierigen finanziellen Lage und kann die zusätzlichen Kosten nicht trage. Die finanzielle Situation erlaubt es derzeit nicht, alle geplanten Investitionen zu finanzieren. Die Finanzierungsschwierigkeiten wurden detailliert in einem Bericht an die Regierung aufgezeigt und in den letzten Berichten des Finanzinspektorats bestätigt.
Drei Investitionsphasen
Der Bericht skizziert drei Investitionsphasen bis 2055, darunter die Erweiterungen und Umbauten der Spitäler Brig und Sitten, die Anschaffung neuer medizintechnischer Geräte, die Anpassung an die Erdbebennormen, die Umsetzung des Psychiatriekonzepts, der Ausbau der Labors des Zentralinstituts der Spitäler und die Digitalisierung. Die Finanzierung dieser Projekte soll gemäss dem Gesetz über die Krankenanstalten und- institutionen über die Spitaltarife erfolgen.
Finanzanalyse in Auftrag gegeben
Der Walliser Staatsrat reagiert und hat nun einen Experten beauftragt, die Finanzierungsfähigkeit der vom Spital Wallis geplanten Investitionen zu analysieren,
wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Der Beauftragte ist
Stefan Stefaniak, der CEO der Swisscoding Group. Er soll Massnahmen vorschlagen, um die Finanzierung der wichtigsten Investitionen sicherzustellen und gleichzeitig die Attraktivität des Spitals für Patienten und Gesundheitsfachleute zu erhalten.
Stefaniak verfüge über umfassende Kompetenzen im Krankenhaus- und Gesundheitssektor, heisst es. Er ist Geschäftsführer eines Beratungsunternehmens für Krankenhausmanagement und Gesundheitsfinanzierung. Der Berater hat nun die komplexe Aufgabe, Investitionen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bevölkerung zu priorisieren, Einnahmen zu planen und Finanzierungslösungen vorzuschlagen.