Universitätsspital Basel: 50 Millionen Defizit

Das USB hat 2023 zwar mehr Patienten behandelt – dies aber mit Verlust. Auch 2024 dürfte es rote Zahlen geben.

, 29. Mai 2024 um 08:49
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Ist und bleibt Baustelle: Spatenstich zum Neubau des Klinikum 2, Januar 2024.
Auch das Universitätsspital Basel reiht sich ein in die Galerie der Gross-Spitäler mit roten Zahlen im vergangenen Jahr. Nach dem USZ (49 Millionen Franken Verlust), der Insel Gruppe (113 Millionen Verlust) oder den St. Galler Spitälern (99 Millionen Verlust) meldet das USB ein Minus von 50 Millionen Franken.
Das USB hat letztes Jahr 42’244 stationäre Aufenthalte gezählt, im Vergleich zu 41’703 im Vorjahr.
Dennoch sank die Betriebsgewinn-Marge auf 2,2 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 6,6 Prozent gewesen (Ebitdar).

Mehr Patienten

Als Gründe nennt das Spital – wie die anderen Häuser auch – die «nicht kostendeckenden Tarife sowie die starke Teuerung in allen Bereichen, namentlich beim Strom und beim medizinischen Bedarf».
Dass die Patientenzahlen stiegen, wertet das USB als «Zeichen des Vertrauens der Bevölkerung in die Qualität seiner Leistungen».
Das USB habe letztes Jahr auch Massnahmen für ein besseres finanzielles Ergebnis ergriffen: Es vereinbarte höhere Tarife mit den Krankenkassen und schloss einen Vertrag mit tieferen Strompreisen ab. In den ersten vier Monaten 2024 sei das Resultat ausgeglichen gewesen – bei «wiederum einer starken Entwicklung der Leistungszahlen.»
«Wir rechnen für das Jahr 2024 erneut mit einem Defizit, allerdings einem deutlich geringeren als im Berichtsjahr 2023», lässt sich Verwaltungsratspräsident Robert-Jan Bumbacher zitieren. «Mittelfristig sehen wir das USB auf dem Weg, weiterhin in das Personal zu investieren und die in Angriff genommenen Investitionen in das Generationenprojekt Campus Gesundheit und in die Digitalisierung selber finanzieren zu können.»
Das USB konnte sein Personal weitgehend halten: 2023 waren 8183 Personen angestellt.
USB: Jahresbericht 2023


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