Felix Platter Neubau – Basels Sorgenkind

Die Zahlen der Basler Spitäler für 2022 sind solide. Sorgenkind ist die Universitäre Altersmedizin Felix Platter.

, 15. September 2023 um 05:40
image
Neubau der Universitären Altersmedizin Felix Platter. | zvg
Die Universitäre Altersmedizin des Felix Platter-Spitals geriet im März in die Schlagzeilen, weil es die Abschreibungen auf den Neubau nicht mehr tragen konnte. Es stand denn auch im Fokus des Grossen Rates, der diese Woche den «Bericht der Gesundheits- und Sozialkommission (GSK) zum öffentlichen Spitalgeschehen im Jahr 2022» diskutierte.

Solide Zahlen der Basler Spitäler

Die Zahlen der Basler Spitaler für 2022 sind solide: Das Universitätsspital Basel schliesst mit einem konsolidierten Jahresgewinn von rund 5,6 Millionen Franken. Das Universitäre Zentrum für Zahnmedizin vermeldet einen Bruttoertrag von 38,8 Millionen Franken. Die Universitären Psychiatrischen Kliniken weisen einen Gewinn von rund 5,2 Millionen Franken aus.

Fehlplanung beim Neubau

Nur eines bereitet dem Grossen Rat Sorge: Die Universitäre Altersmedizin Felix Platter (UAFP). Bei einem konsolidierten Gesamtumsatz von 123,8 Millionen Franken verzeichnet die UAFP 2022 einen Jahresverlust von 102,1 Millionen Franken. Grund dafür sei eine ausserordentliche Wertberichtigung, bedingt durch hohe Abschreibungen auf das erst im Jahr 2019 eröffnete Spitalgebäude.

Kanton sprang ein

Dieser Verlust ist auch in der Bilanz des Kantons als des Erstellers des Gebäudes spürbar. In den Büchern wurde das UAFP mit 249 Millionen Franken aufgeführt. Im Zuge der Verringerung des Dotationskapitals des Spitaleigners, des Kantons, korrigierte man den Wert der Immobilie um 96,2 Millionen Franken. Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger möchte von einer Fehlplanung dennoch nichts wissen: Bei der Abschreibung handle es sich aber keineswegs um eine versteckte Subvention und die Wertberichtigung sei legal und aufgrund der Finanzmechanik unausweichlich gewesen.
  • spital
  • grosser rat
  • Felix platter spital
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Nachhaltiger Neubau in Arlesheim: Fast alles aus Holz

Der Neubau der Klinik Arlesheim setzt auf nachhaltigen Holzbau. Mit modernster Architektur und ökologischen Materialien entsteht ein einzigartiges Gebäude, das Gesundheit und Umwelt vereint. Ein Projekt, das für die Zukunft der medizinischen Versorgung steht.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

HUG: Neuer Chefarzt Intensivmedizin

Hervé Quintard ist seit 2020 an den Universitätskliniken Genf tätig, unter anderem als medizinischer Leiter für Organspende.

image

LUKS: Neue Leiterin Personal

Eveline Erne kommt vom Kantonsspital Baselland und übernimmt ihre neue Position in Luzern im Mai 2025.

image

Swiss Medical Network weiter auf Einkaufstour

Letzte Woche das Spital Zofingen, diese Woche drei neue Hausarztpraxen: Swiss Medical Network wächst weiter.