Bürgerspital Solothurn: Erst kaltgestellt, jetzt mit Lob überhäuft

Die SoH-Gruppe vermeldet nun offiziell die Trennung von Ingo Bergmann. Der Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin verlasse das Bürgerspital, «um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen».

, 13. Januar 2025 um 14:54
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Ingo Bergmann  |  Bild: SoH / Timo Orubolo
Es ist eine Meldung, die auf den ersten Blick nichts Neues vermeldet: Ingo Bergmann verlässt das Bürgerspital Solothurn, teilt die Kantonsspitalgruppe SoH mit. Er beende sein Amt «per 30. November 2024, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen», so das Communiqué vom 13. Januar 2025.
Bergmann war seit Anfang 2022 Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin sowie Mitglied der Bürgerspital-Leitung gewesen, zumindest formell.
Die Trennung ist nur schon deshalb wenig überraschend, weil sie bereits mehrfach vermeldet worden war – erstmals im November 2023. Der Chefarzt sei per sofort freigestellt worden, hiess es damals. Als Grund für die sofortige Entlassung nannte das Spital «unterschiedliche Erwartungen in Bezug auf die Leitung» der beiden Fachbereiche.
Dann wurde dies wiederholt, als die Solothurner Spitäler im Mai 2024 den Nachfolger bekannt gaben: Es ist Christian Seidl, der das Amt denn auch in letzten Dezember übernahm. Seidl folge auf «PD Dr. med. Ingo Bergmann, welcher nicht mehr für die soH tätig ist», hiess es damals.

Sehr gegenseitiges Einvernehmen

Nun also die nächste Trennungsmeldung. Offensichtlich konnte damit ein Rechtsstreit zum Abschluss gebracht werden – beziehungsweise man fand sich zu einer Trennung im gegenseitigen Einvernehmen. «Die Solothurner Spitäler AG bedankt sich bei PD Dr. med. habil. Ingo Bergmann, Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin und Mitglied der Spitalleitung des Bürgerspitals Solothurn, für dessen hervorragende Arbeit in den letzten Jahren», heisst es seitens des Spitals.
Und Ingo Bergmann wiederum blickt «positiv auf die Zeit und das Erreichte am Bürgerspital zurück». Er verlasse das Spital «aus familiären Gründen und freut sich andererseits auf seine neue berufliche Herausforderung ausserhalb der Solothurner Spitäler AG.»
Entgegen den ursprünglichen Plänen gelang die Trennung damals, im November 2023, nicht innerhalb der normalen sechsmonatigen Kündigungsfrist; die «unterschiedlichen Erwartungen» wuchsen sich zu einem Rechtsfall aus, so dass Bergmann bis vor Kurzem auf der Lohnliste verblieb. Auch politisch zog die abrupte und diffus erklärte Trennung ihre Kreise.

«Deutliche Verbesserungen»

Das Communmiqué zum Abschied würdigt Ingo Bergmann ausführlich: «Die ihm gestellten Aufgaben bestanden durch den Neubau des Bürgerspitals in der Restrukturierung des Operationstraktes mit dem Ziel, die operative und intensivmedizinische Patientenversorgung zu verbessern und die Abläufe im Spital effizienter zu gestalten. Hierzu konsolidierte PD Dr. med. habil. Ingo Bergmann das Personal der Abteilung, optimierte das OP-Management, führte ein ECMO-Programm (Herz und Lungen Ersatzverfahren bei Herz Kreislaufstillstand oder Lungenversagen) am Bürgerspital Solothurn und dem angeschlossenen Rettungsdienst ein mit Ausstrahlung in den ganzen Kanton Solothurn.»
Und weiter: «Herr PD Dr. med. habil. Ingo Bergmann übernahm diese Aufgaben unter knappen personellen Ressourcen. Die von ihm eingeleiteten Massnahmen führten zur deutlichen Verbesserung der medizinischen Versorgung und Abläufe im Spital. Unter der Leitung von PD Dr. med. habil. Ingo Bergmann steigerten sich die Operationen am Bürgerspital bei wachsenden operativen Fachabteilungen.»
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