Das verdienen Chefärzte und Leitende Ärzte am Kantonsspital Aarau

Die Gehälter der KSA-Kaderärzte sind in den letzten Jahren deutlich gesunken.

, 6. Mai 2024 um 08:30
letzte Aktualisierung: 6. Januar 2025 um 08:17
image
Ziel war «die Vermeidung von direkten mengenbezogenen Entschädigungen»: OP am KSA  |  Bild: PD KSA
Die Medien machten jüngst ja die Chefarzt- und Spital-Gehälter wieder verstärkt zum Thema – von «Abzockerlöhnen» und «Lohnexzess» in den Spitälern schrieben beispielsweise «Sonntagsblick» und «20 Minuten».
Interessant ist daher eine Tabelle, die der Aargauer Regierungsrat Anfang Mai 2023 veröffentlichte. Sie zeigt die Entwicklung der Kaderarzt-Gehälter am Kantonsspital KSA.
Und siehe da: Innert fünf Jahren sanken die Jahres-Gehälter der Leitenden und der Chefärzte im Schnitt um 8,2 Prozent – beziehungsweise um 44’000 Franken – auf knapp eine halbe Million.
Die gesamte Lohnsumme, die an die Chefärzte ausbezahlt wurde, reduzierte sich von 2018 bis 2022 um 13,2 Prozent; bei den Leitenden ergab sich ein Zuwachs um 23 Prozent – was aber damit zu tun hat, dass deren Anzahl um 22 gestiegen war (also um 32 Prozent).
image
Übersicht der Löhne der KSA-Kaderärzte  |  Tabelle: Regierungsrat Kanton Aargau
Nochmals anders gesagt: Der Durchschnitts-Jahreslohn eines Chefarztes sank um 3,3 Prozent auf 638’000 Franken; der Durchschnittslohn eines Leitenden reduzierte sich um 6,6 Prozent auf 437’000 Franken.
Und das Maximum, also die höchste Gesamtvergütung eines KSA-Kaderarztes, sank von 846’000 Franken im Jahr 2018 auf 752’500 im Jahr 2022. Allerdings kamen da vereinzelt noch Drittmittel und Honorare für Professuren hinzu (die dann aber nicht die Spitalrechnung belasteten).
  • Chefarzt-Löhne: Wie aus Millionen Milliarden werden. Die Ärztelöhne werden wieder mal zum Medien- und Polit-Thema – mit eigenwilligen Berechnungen.
All dies publizierte der Regierungsrat als Antwort auf eine Interpellation, die Vertreter der GLP und der Grünen im Kantonsparlament eingereicht hatten.
Die Erklärung für den Rückgang liegt in einem neuen Lohnmodell, welches das KSA im Januar 2019 eingeführt hatte. Dabei wurden die variablen Anteile gekürzt – Ziel war «die Vermeidung von direkten mengenbezogenen Entschädigungen und damit die Reduktion von Fehlanreizen für die betroffenen Kaderärzte», so der Text des Regierungsrates. «Das heute geltende Lohnmodell weist einen – verhältnismässig geringen – variablen Bestandteil auf. Dieser richtet sich nach der Zielerreichung der jeweiligen Organisationseinheit und des Gesamtspitals und nicht nach Fallzahlen.»


  • ärzte
  • lohn
  • KSA
  • Kantonsspital Aarau
  • Spital Zofingen
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Spitäler halbieren Verlust – aber zwei Drittel bleiben im Minus

2024 reduzierten die Schweizer Spitäler ihren Verlust – nach 777 Millionen Franken im Vorjahr waren es nun 347 Millionen. Aber immer noch schreiben fast zwei Drittel der öffentlichen Kliniken rote Zahlen. Die Zahl der Ärzte stieg stärker als jene des Pflegepersonals.

image

Zürich: Verbände fordern Lohn-«Nachholrunde»

Die vier kantonalen Spitäler sollen ihren Rückstand mit dem Teuerungsausgleich 2026 wettmachen. Gefordert sind Lohnerhöhungen zwischen 1,8 und 2,4 Prozent.

image

KSA-Neurologe übernimmt Präsidentschaft der SGKN

Markus Gschwind, Leitender Arzt am Kantonsspital Aarau, wurde zum Präsidenten der grössten neurologischen Fachgesellschaft des Landes gewählt.

image

Spital Zofingen: Neuer Chefarzt Akutgeriatrie

Tobias Buser wechselt von den Solothurner Spitälern zum «Aare-Netz»-Spital im Aargau.

image

Aargau wird zum Hotspot für MedTech Innovationen

Der Health Innovation Hub ist neu als Verein organisiert. Er soll als Testlabor für digitale und medizintechnische Innovationen dienen - getragen von Stadt, Kanton und den Zentrumsspitälern.

image

Nach Nullrunde: KSA, KSB und PDGA erhöhen Löhne 2026

Die Angestellten der Kantonsspitäler Aarau und Baden sowie der Psychiatrischen Dienste Aargau erhalten 2026 wieder mehr Lohn. Die Lohnsumme wird um 1,2 Prozent erhöht.

Vom gleichen Autor

image

Mehr Pflegepersonal = weniger Ärzte-Burnout

Eine grosse Erhebung in sieben Ländern zeigt: Dort, wo Pflege stark vertreten ist und Arbeitsumgebungen stimmen, bleiben Ärztinnen und Ärzte länger im Beruf.

image

Notfall: Warum die Bagatellgebühr verpufft – und was stattdessen nötig wäre

Kurz vor der Nationalratsdebatte warnen die Notfallmediziner vor den «Bagatellgebühr»-Ideen. Sie schlagen vier konkrete Alternativen vor.

image

SMN: Nello Castelli wechselt zu Pharmasuisse

Der Generalsekretär von Swiss Medical Network wird Leiter Public Affairs beim Apothekerverband.