GZO Spital Wetzikon: Gläubigergruppe kämpft gegen Sanierungsplan

Eine «GZO Creditor Group» meldet, dass der Verwaltungsrat eine Fusion mit anderen regionalen Spitälern anstrebe. Doch der widerspricht.

, 18. September 2024 um 13:06
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So würde es aussehen, wenn es fertiggebaut würde: Visualisierung des – jetzt unterbrochenen – Neubaus in Wetzikon  |  Bild: PD
Der offene Streit zwischen dem Verwaltungsrat des GZO Spitals in Wetzikon und einer Gläubigergruppe geht in die nächste Runde. Per Communiqué veröffentlichte die «GZO Creditor Group» die Pläne, welche der GZO-Verwaltungsrat bei einer Telefonkonferenz Ende August vorgelegt hatte.
Danach plant die Spital-Leitung, der Gläubigerversammlung unter anderem einen Schuldenschnitt und eine Kapitalerhöhung vorzuschlagen. Ferner wolle sie eine Finanzierungsidee vorlegen, mit der das neue Spitalgebäude fertiggestellt werden könnte.
Oder konkreter: Die zwölf Aktionärsgemeinden aus dem Zürcher Oberland müssen wieder Kapital zur Verfügung stellen. Die Gläubiger müssen mit Zweidrittelsmehr einem Schuldenschnitt zustimmen. Und der Verwaltungsrat findet neues Geld, um den angefangenen Neubau zu einem guten Ende zu führen. Dies der Plan.
Laut der Gläubigergruppe beabsichtigt der Verwaltungsrat zudem, «eine Fusion mit anderen örtlichen Krankenhäusern anzustreben», so das Communiqué.
Im Hintergrund steht, dass sich das GZO Spital Wetzikon derzeit in Nachlassstundung befindet, weil es im Juni nicht in der Lage war, seine fällig gewordene Obligation über 170 Millionen Franken abzubezahlen. Nun werden Sanierungslösungen gesucht.

Fusion oder doch nicht?

Die von der Zürcher Investmentfirma Clearway Capital angeführten Anleihengläubiger vereinigen derzeit 6,5 Prozent des Nennwertes jener Anleihe. Sie versuchen, die anderen Gläubiger hinter sich zu scharen, um bei der entscheidenden Versammlung am 25. Oktober gemeinsam aufzutreten – und dann das geplante Sanierungskonzept abzuschmettern. Konkret wollen sie verhindern, dass die nötige Mehrheit dem Schuldenschnitt zustimmt.
Als Alternative soll – unter anderem – die Anleihe nochmals um drei Jahre verlängert werden, zu neuen Konditionen.
Auf der anderen Seite sei der Plan des Verwaltungsrats sehr komplex, also wackelig: Das Ganze werde «mit ziemlicher Sicherheit in der Liquidation des Unternehmens enden», heisst es in einem Brief an andere Gläubiger.
Der Verwaltungsrat wiederum geht nicht weiter auf die Darstellung von Clearway Capital und Co. ein. Er weist aber zurück, dass in jener Telefonkonferenz Fusionspläne verkündet worden seien: Von einer Fusion sei «keine Rede» gewesen, so ein Sprecher. Im Übrigen prüfe das GZO «derzeit alle Optionen für eine verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Spitälern und namentlich auch einen regionalen Spitalverbund. Diese Optionen sind vielversprechend.»
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