Ende Januar wurde bekannt, dass Georg Schäppi das Kinderspital Zürich verlässt: Nach fünf Jahren im Amt wechselt der Kispi-Direktor zur Kühne-Stiftung und übernimmt dort alle Aktivitäten im Gesundheitsbereich. Der Wechsel erfolgt per Ende Juni respektive Anfang Juli; die Nachfolgeregelung sei in die Wege geleitet,
teilte die Eleonorenstiftung damals mit.
Nun, eineinhalb Monate später, ist ein Zeitungsinserat für die Stelle erschienen – was vielleicht auch ein Indiz dafür ist, dass die Chefposition nicht nahtlos neu besetzt werden kann beziehungsweise dass die Besetzung nicht ganz leicht ist. Bekanntlich taten sich in jüngster Zeit diverse grosse Spitäler schwer damit, CEO-Positionen neu zu besetzen und mussten für lange Zeit auf Interims-Lösungen zurückgreifen.
IT-Erfahrung erwünscht – Medizin kein Thema
«Sie», spricht nun die involvierte Beratungsfirma im Kispi-Inserat die Interessenten an, «stellen eine patientenorientierte, wirtschaftlich tragfähige universitäre Medizin sicher. Sie positionieren das Kinderspital als führende Institution des Gesundheitswesens mit internationaler Strahlkraft».
Gesucht wird dafür eine Person «mit nachgewiesenen Erfolgen in einer Geschäftsleitungsposition im Gesundheitswesen». Eine wichtige Aufgabe bestehe obendrein darin, «unterschiedlichste Stakeholder auf eine gemeinsame Linie» zu bringen. Nötig dafür sei auch «ein tiefes Verständnis für den politischen Kontext».
Und weiter: «Erfahrungen mit der Einführung von komplexen IT-Systemen und in Digitalisierungsthemen runden ihr Profil ab.»
Auf der anderen Seite geht die Ausschreibung nicht auf die Frage ein, ob eine medizinische oder gar ärztliche Ausbildung von Vorteil wäre.
Georg Schäppi brachte einen Abschluss in Humanbiologie der Medizinischen Fakultät der Uni Zürich sowie eine ETH-Ausbildung in Umweltnaturwissenschaften mit. Vor seinem Wechsel ans Steuer des Zürcher Kispi war er drei Jahre lang CEO der Hochgebirgsklinik Davos gewesen.