Etwa eines von 1200 Kindern erkrankt bis zum 15. Lebensjahr an Diabetes Typ 1. Im Gegensatz zu Diabetes Typ 2 lässt sich dieser nicht durch Ernährung und Sport beeinflussen; vielmehr handelt es sich zumeist um eine Autoimmunerkrankung.
Nun zeigen mehrere Studien, dass die Zahl der Erkrankungen während der Pandemie deutlich gestiegen ist. Laut einer aktuellen Untersuchung des Fachblattes
«Jama Network Open», sind im ersten Jahr der Pandemie 14 Prozent mehr Kinder an Diabetes Typ 1 erkrankt als noch vor der Pandemie, im zweiten Jahr waren es sogar 27 Prozent. Analysiert wurden hierfür die Daten von mehr als 30'000 Heranwachsenden.
Beeinflusst Erreger den Zuckerstoffwechsel?
Eine mögliche Erklärung könnte das Virus selbst sein. So gibt es Hinweise, dass der Erreger den Zuckerstoffwechsel beeinflussen könnte. Nicht nur das: Zellen, die Insulin produzieren, verfügen über sogenannte ACE2-Rezeptoren, die das Virus als Einfallstor für eine Infektion nutzt. Es besteht also die Möglichkeit, dass der Erreger diese Zellen befallen kann. Auch andere Infektionskrankheiten stehen im Verdacht, das Risiko für Diabetes Typ 1 zu erhöhen.
Eine Infektion ist aber nicht die einzige mögliche Erklärung: so wird auch psychologischer Stress, ausgelöst etwa durch Social Distancing während des Lockdowns, als möglicher Risikofaktor diskutiert.