Magerer Frauenanteil in den Schweizer Spital-Direktionen

Wenn Frauen in den Geschäftsleitungen vertreten sind, dann vor allem als Pflege- und Personal-Chefinnen.

, 30. September 2016 um 13:00
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Die Geschäftsleitung eines Schweizer Durchschnitts-Spital beschäftigt sieben Personen. Dies ein weiteres Ergebnis der Studie, welche die Auditing- und Beratungsfirma PwC über die Schweizer Spital-Führungen von heute erarbeitet hat (siehe auch hier).
Dabei schwanken die Dimensionen enorm: Von den 110 akut-somatischen Allgemeinspitälern, welche hier untersucht wurden, umfasste das grösste Führungsgremium 15 Personen – während das kleinste nur drei Direktionsmitglieder umfasste.
PwC: «Die Führung in den akut-somatischen Spitälern der Schweiz», September 2016  
Die Geschäftsleitungen der Universitätsspitäler waren dabei mit durchschnittlich neun Mitgliedern deutlich über dem Schnitt. Es bestätigte sich auch, dass die Direktions-Gremien mit sinkendem Versorgungsniveau kleiner werden.
Bei knapp 10 Prozent der untersuchten Spitälern waren Frauen an der GL-Spitze, also CEO, Direktorin oder Generaldirektorin. Dieser Wert sei leicht geringer als in Deutschland, stellen die PwC-Berater fest.
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Grösse der Geschäftsleitungen, Frauenanteil der Schweizer Spitäler nach Versorgungsniveau (Daten | Grafik ©PwC)
Insgesamt sind die Frauen in den Geschäftsleitungen zu knapp 30 Prozent vertreten. Das Ergebnis entspricht weitgehend unserer eigenen Auswertung bei 66 grossen Spitälern, Klinikketten und Reha-Gruppen.
Dabei ist auch die Streuung ist sehr hoch. Es gibt Spitäler ohne eine einzige Direktorin – auf der anderen Seite liegt der Spitzenwert bei 80 Prozent. Tendenziell nehme der Frauenanteil nimmt mit der Grösse der Spitäler ab, so eine weitere Erkenntnis der PwC-Untersuchung.
Am häufigsten seien die Frauen in der Funktion als Pflegedienst- oder Personalleiterin in der Geschäftsleitung tätig, lautet eine weitere Feststellung, die an dieser Stelle auch schon getroffen wurde. 

Teil 1: So sind die Schweizer Spitaldirektoren von heute

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