Reha nach einem Herzvorfall – hier sieht die
Hochgebirgsklinik Davos noch Wachstumsmöglichkeiten. Anfang September eröffnet sie das Herz Reha Davos.
Für die neue Abteilung verbindet die Hochgebirgsklinik ihr kardiologisches Know-how mit jenem der
Spital Davos AG.
Die Kooperation werde beiden Institutionen zusätzliche Patienten bringen, sagte Stefan Drechsel, der Leiter Kardiologie des Spitals Davos,
gegenüber der «Südostschweiz». Ohne dürfte die Zahl der Herzereignisse aufgrund der demografischen Entwicklung steigen, so Drechsel weiter.
20 neue Betten, 40 Kilometer entfernt
Bei diversen Vorfällen – Herzoperation oder Herzkatheter-Eingriff, aber auch bei Herzmuskel-Erkrankungen und Herzmuskelschwächen – sowie zur präventiven Behandlung der Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauferkrankung könne die Klinik jetzt massgeschneiderte Behandlungskonzepte anbieten, so die Mitteilung aus Davos.
Die Hochgebirgsklinik engagierte für das neue Angebot Wilhard Kottmann als Chefarzt und Dingemann van den Berg als leitender Arzt.
Beide Mediziner kommen von der
Reha Seewis – und überhaupt tritt man in Davos mit dem neuen 20-Betten-Angebot in Konkurrenz zur Prättigauer Klinik: Immerhin hat sich auch die Reha Seewis, gut 40 Kilometer von Davos entfernt, auf Herzerkrankungen spezialisiert.
«Das mag eine Konkurrenz sein», meinte denn auch Joseph Rohrer, der Stiftungsratspräsident der Hochgebirgsklinik Davos, gegenüber der «Südostschweiz».
«Schnell und unbürokratisch»
«Durch die enge Zusammenarbeit mit der Spital Davos AG ist künftig sichergestellt, dass Patientinnen und Patienten der Herz Reha Davos bei Bedarf schnell und unbürokratisch akutmedizinisch betreut werden können», schreiben Hochgebirgsklinik und Spital Davos in einer gemeinsamen Mitteilung.
Schliesslich werde auch eine Kooperation mit der Kardiologie des Kantonsspitals Chur angestrebt.
Die Konkurrenz schläft nicht
Die Reha Seewis selber hat seit Anfang April einen neuen Chefarzt: Der Kardiologe
Michael Coch – zuvor in Bad Nauheim – löste damals Christel Steidl-Bormann ab, welche diese Funktion seit Juni 2014 interimistisch bekleidet hatte.
Heute umfasst das Ärzteteam der Reha Seewis drei Kardiologen, einen Internisten sowie Fachärzte für Psychosomatik und Assistenzärzte. Insgesamt beschäftigt die Rehabilitationsklinik für Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Psychosomatik rund 100 Personen.
Und auch die Institution im Prättigau setzt auf Wachstum: In Zusammenarbeit mit dem neuen Chefkardiologen Michael Coch soll der Behandlungstrakt bis 2017 erweitert werden, um Raum für zusätzliche Patienten zu schaffen.