Spitalkrise? Positive Signale auch aus St. Gallen

Die St. Galler Spitalverbunde erreichten 2024 ein «fast ausgeglichenes» Ergebnis.

, 21. Februar 2025 um 04:32
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Montage des neuen Logo von «Hoch Health Ostschweiz» am Turm des KSSG  |  Screenshot / PD KSSG@Facebook
«Die Spitalverbunde werden das Geschäftsjahr 2024 fast ausgeglichen abschliessen»: Dies meldet der Regierungsrat des Kantons St. Gallen. In der Antwort auf eine Parlamentsanfrage schreibt die Kantonsregierung weiter: «Auch wenn das Ergebnis des KSSG massgeblich durch einmalige Sondereffekte (u.a. Auflösung von Rückstellungen) beeinflusst wurde, kommt das Unternehmen in der finanziellen Gesundung (u.a. auch dank Verbesserungen auf der Tarifseite) voran.»
Es ist die dritte positive Finanz-Überraschung innert weniger Tage. Am Donnerstag letzter Woche hatte die Insel Gruppe einen Jahresverlust im Spitalgeschäft verkündet, der klar tiefer lag als im Vorjahr – und auch deutlich besser ausfiel als zumeist erwartet. Am Mittwoch meldete das Spital Affoltern, dass es das Jahr 2024 mit einer fast schwarzen Null abgeschlossen habe; im November war noch ein Verlust im Vorjahresbereich von etwa 800’000 Franken prognostiziert worden.
Positiv ist die St. Galler Ankündigung eines «fast ausgeglichenen» Geschäftsjahrds 2024, weil die St. Galler Spitalverbunde zuvor einen Verlust von rund 13 Millionen Franken budgetiert hatten. Und weil dies im Vergleich zu den fünf vorherigen Jahren doch eine geradezu dramatische Verbesserung darstellt.
Das Ergebnis, so der Regierungsrat, «dürfte massgeblich zur Beruhigung im Unternehmen beitragen – auch wenn es weiterer Verbesserungen bedarf, um die Finanzierung von notwendigenbaulichen Investitionen sicherzustellen.»
Die Fusion der Spitalverbunde zum Unternehmen «Hoch Health Ostschweiz» Jahresbeginn 2025 sei «gut aufgegleist», so die Kantonsregierung weiter: «Mit der umgehenden interimistischen Besetzung mehrerer Positionen in der Geschäftsleitung konnte die Funktionsfähigkeit des Unternehmens sichergestellt und das Vertrauen in die Führung wieder hergestellt werden.»
Wie das «Tagblatt» dazu erwähnt, hatte KSSG-Verwaltungsratspräsident Stefan Kuhn noch im Dezember gewarnt: «Der Patient hat Fieber.» Die Landspitäler seien über dem Budgetziel; doch Kopfzerbrechen bereite weiter das Kantonsspital.
Die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres werden im März publiziert.

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