Spitex Zürich baut «Mental Care» Angebot aus

Damit reagiert die Spitex auf eine zunehmende Nachfrage nach ambulanten, psychosozialen Leistungen.

, 9. Januar 2025 um 09:49
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Frauen sind infolge psychischer Probleme häufiger in Behandlung als Männer: Bild: Symbolbild/Ben White on Unsplash
«Die Nachfrage nach ambulanten psychosozialen Dienstleistungen steigt», sagt Markus Reck, CEO von Spitex Zürich. Deshalb werde das Angebot in diesem Bereich ausgebaut und als viertes Hauptgeschäftsfeld «Mental Care» definiert.
Mit dem neuen Angebot sollen Menschen «durch Beratung und professionelle Unterstützung» befähigt werden, ihren Alltag so selbstständig wie möglich zu strukturieren und mit den Auswirkungen ihrer psychischen Situation umzugehen, heisst es in einer Broschüre der Spitex.
Die aktuell rund 50 Mitarbeitenden sind neu in neun Teams gegliedert, welche die ganze Stadt Zürich versorgen. Zu Mental Care gehört zudem je ein Team, das Randständige bzw. Jugendliche unter 25 Jahre mit psychiatrischen Erkrankungen betreut.
Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit sind rund 18 Prozent der Bevölkerung durch psychische Probleme beeinträchtigt: 4 Prozent stark und 14 Prozent mittel. Frauen berichten häufiger über mittlere oder hohe psychische Belastungen als Männer (21% gegenüber 14%). 6 Prozent der Männer und 9,5 Prozent der Frauen sind infolge psychischer Probleme in Behandlung, am häufigsten sind Angststörungen und Depressionen.

  • Spitex Zürich ist mit knapp 1500 Mitarbeitenden die grösste Spitex-Organisation der Schweiz. Die Organisation arbeitet neu mit den vier Hauptgeschäftsfeldern Somatic Care, Memory Care (Demenz) Mental Care, Home & Care (Haushalthilfe & Betreuung) und den Spezialdiensten wie beispielsweise Palliative Care oder der Stoma-Beratung.



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