263’702 Schweizerinnen und Schweizer haben im vergangenen Jahr Blut gespendet , 183’091 haben sich für eine Blutstammzellspende registrieren lassen. 328 Blutstammzellspenden wurden durchgeführt ( +14,3 Prozent) – ein Rekord.
Der Aufwand, um genügend Blutspenden zeitgerecht zu erhalten, sei in den letzten Jahren allerdings deutlich gestiegen.
Das spiegle sich in der Zunahme der mobilen Blutspendeaktionen um 14 Prozent bei der gleichzeitigen Abnahme der Blutspenderinnen und -spender pro Aktion von 11 Prozent in den letzten fünf Jahren. Ein wichtiger Grund hierfür seien die tieferen Spendezahlen bei Firmenaktionen wegen Homeoffice und in Hochschulen wegen der Reduktion von Präsenzunterricht.
Rückgang in den Spitälern
Fast die Hälfte aller Blutspenden in der Schweiz stammen aus mobilen Blutspendeaktionen.
Der Blutverbrauch ist aufgrund des gezielteren Einsatzes in den Spitälern weiter zurückgegangen. Dagegen seien die Anforderungen an Blutspende SRK Schweiz und die regionalen Blutspendedienste gestiegen. Die Gründe: Das Testen auf neue Erreger von durch Blut übertragbaren Krankheiten (z.B. das West-Nil-Virus oder das Dengue-Virus) müsse laufend überprüft und weiter ausgebaut werden.
Herausforderung Transplantate
Je gemischter der ethnische Hintergrund einer Person ist, desto aufwändiger gestaltet sich die Suche nach einer geeigneten Spende. Deshalb sei die weltweite Vernetzung der Register für Blutstammzellspenderinnen und -spender so wichtig.
- 2023 wurden in der Schweiz 328 Transplantationen mit unverwandten (199) und verwandten (129) Spenderinnen und Spendern durchgeführt (2022: Total 287); es eine Zunahme um 14 Prozent.
- Von den 199 unverwandten Blutstammzellspenden für Schweizer Patientinnen und Patienten kamen nur 6 aus der Schweiz; die restlichen 193 aus 22 verschiedenen Ländern.
- Der höchste Anteil an Transplantaten für die Schweiz stammt aus Deutschland (59), Polen (29), den USA (16) und Grossbritannien (15).
- Auch die Nachfragen nach Blutstammzellspenden aus dem schweizerischen Register bleiben weiterhin hoch. 2023 fanden 81 Entnahmen von Blutstammzellen für unverwandte Empfängerinnen und Empfänger bei Schweizer Spenderinnen und Spendern statt; 8 weniger als im Vorjahr (89).
- Die 81 Blutstammzellspenden sowie 1 Nabelschnurblut-Einheit aus der Schweiz gingen in die USA (18), nach Grossbritannien (9), nach Frankreich und Deutschland (je 8) sowie in 18 weitere Länder (inkl. 7 für die Schweiz).
Register: Junge Menschen gesucht
Ende 2023 waren im Schweizer Register für Blutstammzellspenderinnen und -spender 183’000 Personen registriert. Das sind rund 5’000 Registrierte mehr als im Vorjahr, womit der Anstieg erneut unter jenem der Vorjahre lag.
Eine Marktforschungsstudie hat ergeben, dass rund die Hälfte der befragten Personen wenig bis kein Wissen über die Blutstammzellspende hat. Nur vier von zehn Personen kennen das Blutstammzellspenderegister. Eine breit ausgerollte Sensibilisierungskampagne soll Abhilfe schaffen und junge Menschen motivieren, sich zu registrieren. Die jungen Menschen stehen im Fokus, weil Transplantate von jungen Leuten aus medizinischen Gründen Erfolg versprechender sind.
Die wichtigsten Kennzahlen 2023:
Blutspende
• Blutverbrauch
- Erythrozytenkonzentrate: 211’633 (2022: 214'197, 2021: 217'049)
- Plättchenkonzentrate: 38’223 (2022: 39'182, 2021: 38'898)
- Frisch gefrorenes Plasma: 24’236 (2022: 26'917, 2021: 27'765)
• Anzahl Blutspenden: 263’702 (2022: 265'223, 2021: 268'202)
Blutstammzellspende
• Registrierte Blutstammzellspenderinnen und -spender: 183’091 (2022: 177'849, 2021: 171'709)
• Entnahmen von Blutstammzellen: 81 (2022: 89, 2021: 65)
• Transplantationen für Patientinnen, Patienten in der Schweiz: 199 (2022: 175, 2021: 158)