Wie Lebensstil und neue Technologien die Therapie verbessern

Vom kontinuierlichen Glukosemesssystem bis zur Insulinpumpe: Neue Technologien verbessern die Behandlung von Diabetes.

, 14. November 2024 um 10:11
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Während Diabetes Typ 2 häufig ältere Menschen trifft, wird Diabetes Typ 1 meist in jungen Jahren diagnostiziert. Bild: Symbolbild/Diabetes Schweiz
Diabetes mellitus ist weltweit eine der am häufigsten diagnostizierten chronischen Erkrankungen. Am 14. November, dem Welt-Diabetes-Tag, wird auf die Herausforderungen aufmerksam gemacht, welche die Krankheit sowohl für Betroffene als auch für die Gesellschaft mit sich bringt.
Während Typ-1-Diabetes meist in jungen Jahren diagnostiziert wird, entwickelt sich Typ-2-Diabetes häufig im späteren Leben und ist vor allem durch den Lebensstil geprägt. In der Schweiz sind etwa 5 Prozent der Bevölkerung von Typ-2-Diabetes betroffen, während etwa 50'000 Menschen einen Typ-1-Diabetes haben.
  • Der Welt-Diabetes-Tag ist die grösste globale Aufklärungskampagne zu Diabetes und erreicht jährlich ein Publikum von über 1 Milliarde Menschen in mehr als 160 Ländern.
  • Er findet jedes Jahr am 14. November statt, dem Geburtstag von Sir Frederick Banting, der zusammen mit Charles Best im Jahr 1922 das Insulin entdeckte.
  • Vor der Entdeckung von Insulin führte Diabetes oft zu schweren gesundheitlichen Komplikationen und einer stark verkürzten Lebensdauer.
  • Die International Diabetes Federation (IDF) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) riefen den Tag 1991 ins Leben, und seit 2006 ist er durch eine Resolution der Vereinten Nationen ein offizieller UN-Tag.

Typ-2-Diabetes: Lebensstilfaktoren

Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form der Krankheit und tritt vorwiegend im Erwachsenenalter auf. Im Gegensatz zu Typ-1-Diabetes produziert der Körper noch Insulin, doch entweder in zu geringen Mengen oder mit verminderter Wirkung. Dadurch wird Zucker im Blut nicht mehr ausreichend verarbeitet, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt.
Die Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes sind bekannt: Bewegungsmangel, Übergewicht und genetische Veranlagung. Alarmierend ist, dass die Krankheit oft lange unbemerkt bleibt – in der Schweiz weiss etwa ein Drittel der Menschen mit Typ-2-Diabetes nichts von ihrer Erkrankung. Häufig wird Diabetes erst diagnostiziert, wenn Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte oder viszerales Übergewicht auftreten. Auch Nierenprobleme und Netzhautschäden sind typische Komplikationen.
Die Behandlung von Typ-2-Diabetes erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der neben medikamentöser Therapie auch eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung umfasst.

Autoimmunerkrankung Typ-1-Diabetes

Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift. Ohne Insulin kann der Körper den Blutzuckerspiegel nicht regulieren, was zu gefährlichen Blutzuckeranstiegen führt. Menschen mit Typ-1-Diabetes sind daher auf eine lebenslange Insulinzufuhr angewiesen.
Die Behandlung von Typ-1-Diabetes hat sich in den letzten Jahren durch technologische Fortschritte deutlich verbessert: Insulinpumpen und kontinuierliche Glukosemesssysteme ermöglichen eine präzisere Steuerung des Blutzuckerspiegels. Diese Geräte messen den Blutzucker rund um die Uhr und übermitteln die Daten an Insulinpumpen oder Smartphones. Einige Systeme passen die Insulinabgabe automatisch an, um Schwankungen zu verhindern, was die Behandlung für die Patienten deutlich erleichtert.
Eine konsequente Behandlung ist entscheidend, um Spätfolgen wie Augen-, Nieren- oder Herzkrankheiten zu vermeiden. Ein gut eingestellter Langzeitzuckerwert (HbA1c) ist dabei der Schlüssel: Ein Wert unter sieben Prozent senkt das Risiko für Komplikationen erheblich.

Ausblick: Die Zukunft der Diabetes-Behandlung

Obwohl Diabetes noch immer als unheilbar gilt, ist die Forschung bereits einen Schritt weiter. Neue Technologien, wie künstliche Bauchspeicheldrüsen und personalisierte digitale Therapien, könnten in Zukunft eine noch präzisere Kontrolle des Blutzuckers ermöglichen und den Patienten mehr Lebensqualität und Unabhängigkeit ermöglichen.
Der Welt-Diabetes-Tag erinnert uns nicht nur an die Herausforderungen der Krankheit, sondern auch an die Fortschritte, die durch moderne Technologien erzielt wurden. Dank dieser Innovationen können Menschen mit Diabetes heute ein weitgehend normales Leben führen.

A. Menarini unterstützt den Welt-Diabetes-Tag
  • Prävention durch Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung sind entscheidende Faktoren, um das Risiko für Typ-2-Diabetes zu verringern.
  • Technologie für bessere Kontrolle: Moderne Technologien ermöglichen es Patienten, ihre Ernährungsgewohnheiten und körperliche Aktivität zu überwachen und anzupassen.
  • Medikamentöse Unterstützung: Medikamente spielen eine wichtige Rolle bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels und der Vorbeugung von Langzeitkomplikationen.
  • Zeitersparnis für Ärzte: Wir verstehen, dass es für Ärzte oft schwierig ist, bei jedem Termin tief in die Details von Typ-2-Diabetes einzutauchen. Hier bieten wir Unterstützung mit aktuellen Informationen zu Diabetes für sowohl Ärzte als auch Patienten.
Für mehr Informationen klicken Sie hier.


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