Keine Beteiligung an hauseigener Apotheke

Das Kantonsspital Winterthur wollte sich an der hauseigenen Apotheke beteiligen. Und bekam eine Absage vom Regierungsrat.

, 3. August 2023 um 06:57
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Keine Beteiligung des KSW an der hauseigenen Apotheke. | KSW
Die hauseigene Apotheke Im Kantonsspital Winterthur (KSW) läuft gut. Nun wollte sich das Spital daran beteiligen – und bekam eine Absage.
Im März 2017 eröffnete die im Kantonsspital Winterthur eingemietete Apotheke, welche seither rege genutzt wird: von Patienten, die sich vor dem Austritt aus dem Spital die nötigsten Medikamente holen, aber auch von der breiten Bevölkerung. Entsprechend habe sich die Apotheke in den ersten Jahren «finanziell positiv entwickelt», wie es in einem Protokoll des Regierungsrats heisst. Wie «positiv» genau bleibt allerdings im Dunkeln, Zahlen werden keine kommuniziert.

Darlehen geliehen aber keine Beteiligung

Das KSW arbeitet bereits eng mit der Apotheke zusammen und hatte dieser in Form von zwei zinslosen Darlehen gut 770’000 Franken geliehen. Dieses Geld wollte der Spitalrat nun in Aktien umwandeln, um das KSW künftig am Gewinn der Apotheke zu beteiligen, mit einem Anteil von 35,6 Prozent.

Regierungsrat sagt Nein

Wie der «Landbote» schreibt, habe der Regierungsrat diesem Plan nun eine Abfuhr erteilt, mit der Begründung, dass es zu Interessenkonflikten kommen könnte, wenn das KSW gleichzeitig Vermieter und Aktionär wäre. Er befürchte, dass es dem Spital zum Beispiel schwerfallen könnte, der Apotheke den Mietzins zu erhöhen, weil dadurch die eigene Dividende sänke. Zweitens könne das KSW seine Interessen nur beschränkt vertreten, weil es sowohl im Aktionariat wie auch im Verwaltungsrat in der Minderheit wäre. Zugleich gehe das KSW mit der Beteiligung auch ein finanzielles Risiko ein.
Sowohl die Apotheke als auch das KSW schreiben, dass sie den negativen Entscheid des Regierungsrats bedauern; die gute Zusammenarbeit solle aber fortgesetzt werden.
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