Medaxo AG bekommt Spital Zweisimmen – und Millionen für ein Bauprojekt

Der Berner Regierungsrat scheint bereit für eine langfristige Finanzierung eines Klinikbetriebs. Wenn auch in abgespeckter Form.

, 25. März 2024 um 15:18
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Hin und her: Das Spital Zweisimmen  |  Bild: zvg
Der Kanton Bern sucht für das Spital Zweisimmen eine neue Nutzung – und für die soll nun die Medaxo AG sorgen. Dies beschloss der Regierungsrat: Er entschied sich für ein Nutzungskonzept «Integrierte Versorgung Simme/Saane», welches die Medaxo vorgelegt hatte – und wies damit zugleich die Pläne der bisherigen Nutzerin zurück: Die Spital STS AG wollte in Zweisimmen ein ambulantes Gesundheitszentrum einrichten.
Das Medaxo-Projekt sei ähnlich wie jenes der STS gewesen, «aber ein bisschen abgespeckt», erklärte Regierungs-Sprecher Gundekar Giebel gegenüber «TeleBärn»: «Und darum haben wir es jetzt bevorzugt.»
Im Hintergrund steht, dass die Spital STS den Spitalstandort Zweisimmen aufgab, da die Gebäude kaum noch für heutige Ansprüche nutzbar waren und ein Neubau unvermeidbar schien. Ein Klinikneubau wurde zwar 2014 angekündigt, es gab auch einen Architekturwettbewerb. Das Projekt wurde jedoch gestoppt, nachdem der Regierungsrat des Kantons Bern die langfristige Finanzierung des neuen Spitals ablehnte.
In der Folge gab es Versuche, das Spital auf der Basis mehrerer Gemeinden zu retten oder es im Rahmen eines gemeindeigenen Gesundheitsnetzes neu zu definieren; sie scheiterten jedoch in diversen Volksabstimmungen.

Hohmad in der Höhe

Medaxo betreibt mit rund 180 Angestellten zum einen die Klinik Hohmad in Thun, ferner zehn Praxen im Kanton Bern sowie eine in Zürich, und schliesslich führt sie mobile Heimarztpraxen mit Standorten in Spreitenbach, Muri bei Bern und Zürich. Als Vorbild für den neuen Betrieb in Zweisimmen nennt Medaxo-Gründer und -Inhaber Thomas Mattmann gegenüber dem «Thuner Tagblatt» die eigene Belegarzt-Klinik Hohmad, welche als kantonales Listenspital insbesondere Chirurgie, Orthopädie, Urologie und Gynäkologie anbietet.
Allerdings muss das Unternehmen dafür massiv investieren. Laut einem Dokument, das dem «Blick» vorliegt, soll die Medaxo vom Kanton jährlich bis zu 3 Millionen Franken zur Deckung des Defizits erhalten; ferner sieht das nun abgesegnete Projekt ein kantonales Darlehen von 10,5 Millionen Franken zur Sicherung der Liquidität vor, aber auch eine Bürgschaft von 20 Millionen für einen Neubau.
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