«Neuroth-Gruppe investiert in Misenso», teilte die Migros mit. Was damit gemeint ist: Die Migros hat ihr Hörgeräte- und Optikgeschäft verkauft.
Gesundheit ja - Hörgeräte nein
Das ist erstaunlich, weil die Migros den Gesundheitsbereich ausdrücklich als eines ihrer vier Geschäftsfelder bezeichnet hat und sie dort weiter wachsen will.
Preis unbekannt
Doch offenbar ist ihr nun die Hörgeräteakustik und die Augenoptik doch zu heikel geworden. In diesem «spezialisierten medizinischen Bereich» biete die Neuroth-Gruppe aus Österreich als neue Eigentümerin «bessere Entwicklungschancen», räumt die Migros in ihrer Meldung ein.
Wie viel Neuroth für die Übernahme gezahlt hat, teilt sie nicht mit.
25 Filialen und 200 Angestellte bleiben
Erst vor vier Jahren hat die Migros die Tochtergesellschaft Misenso gegründet. Diese betreibt 25 Filialen und hat gut 200 Angestellte. Die Filialen verkaufen Hörgeräte und Brillen auf Shop-in-Shop-Verkaufsflächen innerhalb der Supermärkte und Einkaufszentren.
Noch vor drei Monaten hat die Migros sogar noch ein neues Misenso-Geschäft in Wädenswil eröffnet. Die Migros betont, dass der abrupte Sinneswandelt keine Abkehr von ihrer Strategie sei, im Gesundheitsbereich zu wachsen.
Medbase und Apotheken bleiben in Migros-Hand
Die Medbase-Zentren, die psychotherapeutischen Anlaufstellen We-Practice, die Zahnarztzentren, die Medbase Apotheken und die Online-Apotheke Zur Rose will sie behalten.
Die Neuroth-Gruppe will Misenso unter dem bisherigen Namen und an den bisherigen Standorten weiter betreiben. Sie übernimmt auch die Angestellten. Für Misenso-Kunden werde nichts ändern, teilt die Migros mit.
Neuroth hat bereits 85 Filialen
Neuroth betreibt in der Schweiz und in Liechtenstein bereits rund 85 Hörcenter. Der Schweizer Hauptsitz befindet sich in Zug, der Hauptsitz der ganzen Gruppe ist in Graz.