Ameos schliesst mehrere Praxen

Warum die Privatklinikgruppe gleich mehrere Standorte in der Schweiz schliesst, bleibt unklar.

, 3. Oktober 2023 um 05:55
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Auch diese Ameos-Praxis schliesst Ende Jahr. | zig
Die Ameos-Gruppe schliesst bis Ende Jahr drei ambulante psychiatrisch-psychotherapeutische Praxen in der Schweiz. Betroffen sind die Standorte Zürich, Luzern und Sursee. Das berichtet die «Luzerner Zeitung»(Abo) am Dienstag. Die Praxis in der Stadt Luzern wurde 2019 eröffnet, jene in Zürich 2021 und jene in Sursee erst im vergangenen Jahr.
Warum Ameos diese Standorte angesichts der Unterversorgung nach wenigen Monaten wieder schliesst, ist unklar. Ameos gehört mittlerweile zu den wichtigsten privaten Anbietern von psychiatrischen Angeboten im deutschsprachigen Raum.
Patienten werden an die Ameos-Ambulatorien in Baar und Brunnen verwiesen. Das Unternehmen hat in letzter Zeit immer wieder auf die steigende Nachfrage nach ambulanten Angeboten hingewiesen und plant im Zusammenhang mit den Schliessungen, die Ambulanz in Baar weiter auszubauen. Weitere Fragen, etwa zur Zahl der betroffenen Mitarbeitenden, beantwortet Ameos gegenüber der Zeitung nicht.

Sorgt immer wieder für Negativschlagzeilen

Die deutsche Ameos Gruppe hat ihren operativen Hauptsitz in Zürich, ist aber erst 2017 mit dem Kauf der auf Psychiatrie spezialisierten Seeklinik Brunnen in den Schweizer Gesundheitsmarkt eingetreten.
Die Gruppe betreibt in Deutschland, Österreich und der Schweiz rund 100 Spitäler, Polikliniken, Rehabilitations-, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen und beschäftigt 18'000 Mitarbeitende. Allein in der Zentralschweiz beschäftigt Ameos knapp 500 Mitarbeitende.
Zum Geschäftsmodell gehört es, defizitäre Betriebe zu übernehmen und zu sanieren. Nicht selten kommt es dabei zu einschneidenden Massnahmen, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Entlassungen, Streiks oder Prozesse: Sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland, wo die Gruppe hauptsächlich tätig ist, sorgt Ameos immer wieder für negative Schlagzeilen. So kündigten vor einem Jahr im Spital Einsiedeln alle sieben Assistenzärzte gleichzeitig wegen zu langer Arbeitszeiten.
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