Notfall: Wieder kommt die Bagatellgebühr aufs Tapet

Der SBK, die Stimme der Pflege, nennt drei Massnahmen als Alternative zur Notfallgebühr von 50 Franken.

, 10. Januar 2025 um 10:22
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Bild: zvg
Die Festtage halten das Personal auf Notfallstationen auf Trab – und so kommt wieder ein altes Thema aufs Tapet: eine Gebühr von 50 Franken für Bagatellfälle.
Ziemlich alt ist das Thema, weil der entsprechende Vorstoss im Bundesparlament über sieben Jahre zurückliegt. Thomas Weibel war es, ehemaliger Nationalrat der Grünliberalen, der mit einer parlamentarischen Initiative die gesetzlichen Voraussetzungen schaffen wollte – so dass alle Patienten, die eine Spitalnotfallpforte aufsuchen, vor Ort eine Gebühr von beispielsweise 50 Franken bezahlen müssen. Ausgenommen seien Personen unter 16 Jahren sowie alle Patienten mit ärztlicher Zuweisung oder einer nachfolgenden stationären Behandlung.
Das Parlament und deren Kommissionen haben zigfach darüber beraten. Im September beschloss der Nationalrat eine Fristverlängerung bis zur Herbstsession 2026.
Mitte Dezember 2024 äusserte sich auch der Zentralvorstand des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) dazu. Er lehnt die Gebühr für Bagatellfälle ab. Es gebe bessere Lösungen, um die Notfälle zu entlasten.
Konkret schlägt der SBK vor:
  • Eine sorgfältige Analyse der Ursachen, weshalb der Notfall häufig oder wegen einer Bagatelle aufgesucht wird. Auf dieser Grundlage sollen dann Massnahmen eingeleitet werden.
  • Auseinandersetzung mit Best Practice Modellen. Der SBK denkt dabei an Spitäler, die neben der Notfallstation eine Art Polyklinik oder Hausarztpraxis betreiben und Bagatellfälle dieser zuweisen. Er verweist auf das Case Management für Heavy User im Notfall im CHUV
  • Stärkung der Grundversorgung, also von Spitex, Hausärztinnen, Hausbesuche, Palliative Care, Mütter- und Väterberatung, genügend diplomiertes Pflegefachpersonal in Langzeitinstitutionen rund um die Uhr und den Aufbau von bedarfsgerechten Gesundheitszentren und Polykliniken mit multiprofessioneller Besetzung.

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