Biel: Am SZB eröffnet neue Kriseninterventionsstation

Am 1. Februar eröffnet das Psychiatriezentrum Münsingen am Spitalzentrum Biel eine KIB. Sie bietet 20 Betten - ein Bedürfnis Corona bedingt?

, 12. Januar 2021 um 07:41
image
Viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens eine persönliche Krise - Tendenz stark steigend: Laut einer Studie hat sich die Anzahl von Personen mit Depressionen seit Beginn der Coronavirus-Pandemie verdreifacht. Manche bewältigen persönliche Krisen allein oder mit Hilfe von engen Vertrauten; andere brauchen professionelle Unterstützung. Als Teil der Psychiatrie Biel eröffnet das Psychiatriezentrum Münsingen auf dem Areal des Spitalzentrums Biel (SZB) eine Kriseninterventionsstation (KIB). Die Eröffnung findet am 1. Februar statt.

Coronavirus Grund für KIB in Biel?

Im Zusammenhang mit der KIB-Eröffnung drängt sich die Frage auf, ob sie generell ein Bedürfnis oder die Covid-19-Lage mit den zunehmen Fällen von Depressionen Grund für die Erweiterung des Angebots ist? «Nein», sagt Rainer Krähenmann, Chefarzt Psychiatrie am Spitalzentrum Biel. Das Projekt sei vor der Pandemie aufgegleist worden. Bisher seien Patientinnen und Patienten ambulant behandelt, oder in nahe gelegene Psychiatrien überwiesen worden.  Trotzdem könnte die KIB nicht zu einem besseren Zeitpunkt eröffnen: Wie Krähenmann feststellt, würden vor allem alleinstehende, ältere und vorbelastete Menschen psychisch stark unter den Folgen der Covid-Pandemie leiden. Mit der Erweiterung in Biel könne man sie nun vor Ort unterstützen.

Mindestalter ist 18 Jahre

Das zweisprachige Angebot (d/f) der KIB ist auf Personen über 18 Jahre ausgerichtet. Die Aufnahme ist jederzeit über die Patientenanmeldung möglich und findet geplant oder notfallmässig statt. Grundsätzlich sind KIB-Eintritte freiwillig. Menschlich zur Seite steht ein kompetentes Team von Krisenbegleitpersonen bestehend aus erfahrenen Ärzten, Psychologen, Pflegefachpersonen, Sozialarbeitern sowie Fachtherapeuten.
Die Aufenthalte dauern in der Regel sieben Tage - Eckpfeiler der stationären Intervention sind therapeutische Arztvisiten, Bezugspflegegespräche, Beratung durch den Sozialdienst, maltherapeutische Förderung von persönlichen Fähigkeiten und Wandlungsmöglichkeiten, Förderung des körperlichen Wohlbefindens durch Entspannungs- und Bewegungstherapie sowie Paar- und Familiengespräche

Psychiatriezentrum Münsingen 

Die PZM Psychiatriezentrum Münsingen AG gehört zu den grössten psychiatrischen Kliniken in der Schweiz. Sie behandelt jährlich rund 3000 Personen in den Kliniken für Depression und Angst, Psychose und Abhängigkeit sowie Alters- und Neuropsychiatrie. Am Spitalzentrum Biel betreibt das PZM zudem die Psychiatrie Biel/Bienne. Die PZM AG bietet rund 750 Menschen einen attraktiven Arbeitsplatz. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

«Nicht aus Spargründen» - KJPD und Klinik Sonnenhof fusionieren

Die Fusion der Stiftung Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste St.Gallen und der Klinik Sonnenhof erfolgt nicht aus Spargründen, sondern um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

image

Neuer Direktor für die Klinik SGM

Daniel Röthlisberger wird CEO der Klinik SGM Langenthal. Er ersetzt Nathan Keiser, der Direktor der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel wird.

image

Privatklinik Aadorf: Führungswechsel nach 17 Jahren

Die Privatklinik Aadorf bekommt einen neuen Leiter: Michael Braunschweig tritt die Nachfolge von Stephan N. Trier an.

image

Neue HR-Leitung bei Triaplus

Barbara Michel wird auch Mitglied der Geschäftsleitung. Sie folgt auf Christa Fehlmann, die nach neun Jahren in den Ruhestand geht.

image

Zu viele Kündigungen in der LUPS - nun geht die ärztliche Leiterin

Eine neue Führung und eine Meldestelle für die Angestellten: So will die Luzerner Psychiatrie die angespannte Lage entschärfen.

image

Jugendpsychiatrie: Weniger Freiheitsbeschränkungen

Isolation, Fixierung, Zwangsmedikation: So etwas galt in bestimmten psychiatrischen Kontexten lange als unvermeidlich. Bei Kindern und Jugendlichen werden sie laut einem ANQ-Bericht seltener angewandt.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.