Spital Einsiedeln baut Stellen ab

Im Laufe des kommenden Jahres baut das Schwyzer Spital Einsiedeln 15 Vollzeitstellen ab.

, 19. November 2018 um 07:46
image
  • spital
  • spital einsiedeln
Die finanzielle Situation des Spitals Einsiedeln hat sich im laufenden Jahr weiter angespannt: Die Erträge liegen deutlich unter den Budgetzielen. Das Spital Einsiedeln hat 2017 bekanntlich zum dritten Mal in Folge mit einem Verlust abgeschlossen. 
Der ökonomische Druck führt nun zu Konsequenzen, «um die Existenz des Spitals mittelfristig zu sichern»: So wird der aktuelle Personalbestand im Laufe des nächsten Jahres von 277 Vollzeitstellen im Umfang von 15 Vollzeitstellen reduziert, wie das Spital mitteilte.
In welchen Bereichen das konkret sein wird, ist noch unklar, wie es auf Anfrage heisst. Der Prozess, wo genau diese Spar-Potenziale realisiert werden können, habe gerade erst begonnen. 

Keine Kündigungen – vorerst

Die Spitalleitung orientierte die Belegschaft dieser Tage über die geplanten Schritte und Massnahmen. «Wenn wir jetzt handeln, haben wir die Zukunft unseres Spitals noch selber in der Hand», sagte Spitaldirektor Reto Jeger. 
Kündigungen werden vorerst keine ausgesprochen: Der Abbau der 15 Stellen soll in erster Linie über natürliche Fluktuationen und Pensenreduktionen geschehen, heisst es. Falls das nicht genüge, müssten Kündigungen ausgesprochen werden.
Gemäss Stand Ende 2017 beschäftigt das Spital Einsiedeln 357 Mitarbeitende. Diese Zahl hat über die letzten Jahre kontinuierlich zugenommen. Zum Vergleich: Noch im 2013 beschäftigte die Institution 284 Mitarbeitende. 

Kein Zusammenhang mit Fusionsprojekt

Die beschlossenen Sparschritte stehen laut Spitaldirektor Reto Jeger in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Projekt zwischen den Spitälern Einsiedeln und Lachen. Ob es zu einem Zusammenschluss der beiden Häuser kommt, wird sich Ende Januar 2019 herausstellen.  
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.