Fast die Hälfte der über 55-Jährigen in der Schweiz kann sich vorstellen, bei guter Gesundheit auch im Rentenalter zu arbeiten. Aber nur, wenn die Bedingungen wie etwa die Wertschätzung stimmen, wie eine aktuelle Studie des Versicherers Swiss Life zeigt. Ein Potenzial, das es auch im Gesundheitswesen zu nutzen gilt.
Jede vierte Frau und jeder dritte Mann bleibt bereits heute über das ordentliche Rentenalter hinaus erwerbstätig, mehrheitlich in Teilzeit: 2019 waren dies etwa 190 000 Personen, was einer Zunahme von rund 75 Prozent gegenüber der Jahrtausendwende entspricht.
Landwirte und Ärzte arbeiten am häufigsten weiter
Am häufigsten arbeiten Selbstständige, Landwirte, Freiberufler sowie Geschäftsführer über das ordentliche Rentenalter hinaus. Die meisten Erwerbstätigen ab Alter 64/65 arbeiten laut Studie aus Freude an der Tätigkeit und damit weitgehend selbstbestimmt weiter. Ein Viertel bleibt aus finanziellen Gründen berufstätig.
Vergleichsweise selten tun dies Pflege- und Betreuungspersonen im Gesundheitswesen. Diese verbringen den letzten Viertel des Lebens lieber im Ruhestand. Anders sieht es bei Spezialisten im Gesundheitswesen oder bei Ärztinnen und Ärzten aus, wie die folgende Abbildung zeigt.
Unterschiede zwischen den Gesundheitsjobs
Insgesamt arbeiten hochgerechnet rund 15'000 Personen in Gesundheitsberufen über das Rentenalter hinaus. Zum Vergleich: In der Landwirtschaft sind es über 21'000 Personen, im Büro 15'700. Je nach Gesundheitsberuf sieht die absolute Anzahl wie folgt aus:
- 4 500 Sonstige Spezialisten im Gesundheitswesen
- 3 800 Assistenzberufe Gesundheitswesen
- 3 800 Pflege Betreuung Gesundheitswesen
- 2 900 Ärztinnen und Ärzte