Auf Genericum.ai lässt sich zum Beispiel herausfinden, dass es für den Cholesterinsenker Atozet ein Generikum als billigere Alternative gibt, welche rund 81 Franken statt rund 132 Franken kostet. Eine weitere wichtige Information lautet: Die Krankenversicherung zahlt beim Generikum 90 Prozent, statt nur 60 Prozent wie beim teuren Originalmedikament.
Für Medikamente mit oder ohne Rezept
Der Gründer dieser neuen Vergleichsseite ist kein Unbekannter. Romain Boichat hat auch den Telemedizin-Anbieter Soignez-moi (siehe unten) mitgegründet.
Mit dem Vergleich können Patienten sowohl bei verschreibungspflichtigen als auch bei frei verkäuflichen Medikamenten den tiefsten Preis herausfinden. Angegeben ist auch die Preisentwicklung der Medikamente.
Starke Aufschläge für viele billige Mittel
Die Arzneimittelpreise in der Schweiz sind seit Anfang Juli stark in Bewegung gekommen: Billige Medikamente werden tendenziell teurer, teure Medikamente hingegen eher billiger. Der Bundesrat hat neue Vorgaben gemacht, damit für die Apotheken der
Anreiz sinkt, lieber teurere Medikamente zu verkaufen.
Boichat hofft, dass durch seinen Vergleich künftig nicht nur Konsumenten die günstigste Variante für die Arzneimittel finden, sondern auch Ärzte und Apotheken diese Daten nutzen, um ihren Patienten billigere Alternativen anzubieten.
Nicht so seltsam, wie es tönt
Die Endung «.ai» für Websites ist in der Schweiz noch eher selten. Doch immer mehr Firmen nutzen die Länder-Endung, die für die Karibikinsel Anguilla steht. Der Vorteil: Mit dieser Endung lassen sich viele Namen registrieren, die mit der Endung «.com» schon lange besetzt sind. Dazu kommt, dass «ai» auch die Abkürzung für «artificial intelligence» (künstliche Intelligenz) ist und deshalb besonders bei Computer-Unternehmen beliebt ist.
Zu wenig bekannt
Mit seinem Telemedizin-Unternehmen Soignez-moi hat Romain Boichat bisher noch nicht den grossen Durchbruch erzielt. Er und die Mitgründer wollen aber am Geschäftsmodell festhalten, obwohl vor zwei Jahren schon einmal
das Aus drohte.
«Unser grösstes Problem bleibt, dass wir bei der Bevölkerung zu wenig bekannt sind», sagt er gegenüber Medinside. In den nächsten Monaten will das Unternehmen die Zahl der Konsultationen in den Apotheken steigern und den Dienst in der Deutschschweiz bekanntr machen.