USZ: «Institut für Intensivmedizin hat keine Nachwuchsprobleme mehr»

Das Institut für Intensivmedizin des USZ hat die Arbeitszeit seiner Assistenten reduziert – mit positiven Folgen.

, 6. Februar 2024 um 09:28
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Am Institut für Intensivmedizin werden die Assistenzärzte 42 Stunden pro Woche für die klinische Arbeit eingeteilt  |  Bild: USZ
Ist eine 42-Stunden-Woche für Assistenz- und Oberärzte umsetzbar? An dieser Frage scheiden sich derzeit die Geister. Während der Verband Schweizerischer Ober- und Assistenzärzte VSAO klar die Meinung vertritt, dass die gesetzliche Höchstarbeitsgrenze von 50 Stunden eingehalten werden muss und die Einführung einer 42+4-Stunden Woche anstrebt, wird von Nachwuchsärzten die zunehmende Arbeitszeitregulierung kritisiert. Nicht die Arbeitszeit müsste reguliert werden, vielmehr sollte man die administrativen Leerläufe abbauen, so ihre Forderung.

42+4 am USZ Intensivmedizin

Das Universitätsspital Zürich hat bereits 2022 – als Pilotversuch – am Institut für Intensivmedizin die Arbeitszeit seiner Assistenzärztinnen und -ärzte auf 42+4 Stunden reduziert; im vergangenen Jahr wurde dies dann dauerhaft eingeführt.
«Das Modell wird von den Assistenzärztinnen und -ärzten geschätzt. Trotz wenig verfügbaren Fachkräften hat das Institut für Intensivmedizin keine Nachwuchsprobleme mehr», sagt Manuela Britschgi, Kommunikationsbeauftragte des USZ.
Am Institut für Intensivmedizin des USZ werden die Assistenzärztinnen und -ärzte 42 Stunden pro Woche für die klinische Arbeit eingeteilt, weitere vier Stunden sind für die formierte Weiterbildung gesichert. «Die verbleibenden vier Stunden pro Woche dienen als Puffer für nicht formierte Weiterbildung und für allfällige Überzeit», so Britschgi.
«Trotz wenig verfügbaren Fachkräften hat das Institut für Intensivmedizin keine Nachwuchsprobleme mehr.»
Um die Assistenten von administrativen Arbeiten zu entlasten, überprüfte und optimierte das USZ die Prozesse und den Personaleinsatz. Dazu Manuela Britschgi: «Gibt es zum Besipiel Überlappungen in der Schichtplanung, können administrative Arbeiten dann erledigt werden. Zugleich wird die Weiterbildung über Mittag durchgeführt, so dass sowohl Assistenten der Früh- wie auch Spätschicht daran teilnehmen können.»

Weitere Spitäler ziehen nach

Gleich zwei Spitäler haben Anfang Jahr die Arbeitszeit ihrer Assistenzärztinnen und -ärzte reduziert: In der Integrierten Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland (IPW) wurde die Wochenarbeitszeit von 50 auf 46 Stunden gesenkt, am Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) von 48 auf 46 Stunden. Am Zentrum für Innere Medizin der Hirslanden Klinik Aarau wurde bereits im Mai die 42-Stunden-Woche für Assistenzärzte eingeführt.

Das 42+4-Konzept des VSAO

Der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte lancierte im Frühjahr 2023 die Forderung nach dem 42+4-Prinzip: Danach soll die wöchentliche Arbeitszeit für Assistenzärzte künftig durchschnittlich 42 Stunden Dienstleistung rund um die Patientenbetreuung betragen. Zusätzlich sollen die die Assistenzärzte Anrecht auf wöchentlich mindestens vier Stunden strukturierte Weiterbildung haben. Diese würde ebenfalls als Arbeitszeit gelten.

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