Gefälschte Diabetes-Medikamente: Swissmedic warnt vor akutem Gesundheitsrisiko

Ozempic-Pens verleiten oft auch zum Abnehmen. Die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic stellt nun vermehrt gefälschte Präparate fest.

, 7. Juli 2023 um 13:30
image
Swissmedic warnt vor Fälschungen von Ozempic-Pens. | Screenshot Tagesschau
Aufgrund der aktuellen Diskussion in den Medien über Diabetesmedikamente der neuesten Generation, wie zum Beispiel den GLP-1-Rezeptoragonisten Ozempic, werden diese Präparate nicht nur für ihre eigentliche Anwendung, sondern auch als Schlankheitsmittel nachgefragt. Der Wirkstoff wird sogar von Influencern in sozialen Medien empfohlen. Diese erhöhte Nachfrage führt teilweise zu Lieferengpässen und verleitet einige Personen dazu, diese Medikamente über das Internet oder aus unsicheren Quellen zu beziehen.
Es erstaunt deshalb kaum, dass international vermehrt Fälschungen auf dem Markt sind. Auch in der Schweiz wurden Swissmedic bereits Fälle von Personen gemeldet, die Ozempic aus unsicheren Quellen bezogen hatten und nach der Anwendung hospitalisiert werden mussten, wie die Arzneimittelbehörde mitteilt.

Insulin-Pen statt Ozempic-Pen

Die Betroffenen wurden mit akuter Hypoglykämie ins Spital eingeliefert. In einem Fall wurde festgestellt, dass anstelle des Ozempic-Pens ein Insulin-Pen in der Verpackung enthalten war. Eine durch Überdosierung von Insulin verursachte Unterzuckerung ist akut lebensbedrohlich und erfordert sofortige ärztliche Behandlung.
Gefälschte Präparate, oftmals aus dem Internet, bergen generell ein erhebliches Gesundheitsrisiko, da sie entweder keinen, einen falschen oder einen überdosierten Wirkstoff enthalten können. Bei Laboruntersuchungen wurden bereits toxische oder süchtig machende Substanzen in zum Teil hohen Dosen nachgewiesen.

Nicht zum Abnehmen zugelassen

Die Arzneimittelbehörde Swissmedic weist darauf hin, dass Ozempic nicht zur Gewichtsreduktion zugelassen ist. Eine Anwendung zu diesem Zweck erfolgt ausserhalb der eigentlichen Zulassung und muss unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Die Verschreibung darf nur durch einen Arzt oder eine Ärztin erfolgen.
  • Ozempic
Artikel teilen

Loading

Comment

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.