Aufgrund der aktuellen Diskussion in den Medien über Diabetesmedikamente der neuesten Generation, wie zum Beispiel den GLP-1-Rezeptoragonisten Ozempic, werden diese Präparate nicht nur für ihre eigentliche Anwendung, sondern auch als Schlankheitsmittel nachgefragt. Der Wirkstoff wird sogar von Influencern in sozialen Medien empfohlen. Diese erhöhte Nachfrage führt teilweise zu Lieferengpässen und verleitet einige Personen dazu, diese Medikamente über das Internet oder aus unsicheren Quellen zu beziehen.
Es erstaunt deshalb kaum, dass international vermehrt Fälschungen auf dem Markt sind. Auch in der Schweiz wurden Swissmedic bereits Fälle von Personen gemeldet, die Ozempic aus unsicheren Quellen bezogen hatten und nach der Anwendung hospitalisiert werden mussten,
wie die Arzneimittelbehörde mitteilt.Insulin-Pen statt Ozempic-Pen
Die Betroffenen wurden mit akuter Hypoglykämie ins Spital eingeliefert. In einem Fall wurde festgestellt, dass anstelle des Ozempic-Pens ein Insulin-Pen in der Verpackung enthalten war. Eine durch Überdosierung von Insulin verursachte Unterzuckerung ist akut lebensbedrohlich und erfordert sofortige ärztliche Behandlung.
Gefälschte Präparate, oftmals aus dem Internet, bergen generell ein erhebliches Gesundheitsrisiko, da sie entweder keinen, einen falschen oder einen überdosierten Wirkstoff enthalten können. Bei Laboruntersuchungen wurden bereits toxische oder süchtig machende Substanzen in zum Teil hohen Dosen nachgewiesen.
Nicht zum Abnehmen zugelassen
Die Arzneimittelbehörde Swissmedic weist darauf hin, dass Ozempic nicht zur Gewichtsreduktion zugelassen ist. Eine Anwendung zu diesem Zweck erfolgt ausserhalb der eigentlichen Zulassung und muss unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Die Verschreibung darf nur durch einen Arzt oder eine Ärztin erfolgen.