Kinderwunsch: «Fruchtbarkeits-Coaches nutzen Anfälligkeit aus»

Angebote wie Kinderwunsch-Training oder Fruchtbarkeits-Vermittlerin sind in der Schweiz nicht reguliert. Das sei beunruhigend, findet eine Frauenärztin vom Unispital Lausanne.

, 13. Februar 2023 um 15:37
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Das Geschäft mit alternativen Kinderwunsch-Therapien boomt. | SGRM
Nebst relativ teuren medizinisch unterstützten Fortpflanzungs-Methoden gibt es immer mehr alternative Nischen-Angebote: Kinderwunsch-Trainerin, Fruchtbarkeits-Vermittlerin, Tipps für späte Mutterschaft oder weitere angeblich wirksame Therapien. Solche «Dienstleistungen» werden häufig von Frauen angeboten, die gemäss eigenen Angaben selbst Schwierigkeiten hatten, ein Kind zu zeugen.
Ihr Ansatz sei «ganzheitlich» und kombiniere Ernährung mit Persönlichkeitsentwicklung, steht oft in den sozialen Medien zu lesen, wo die «Therapeutinnen» sehr präsent sind. Die Anbieterinnen wollen «ihre Erfahrung» zu Geld machen, um Paaren zu helfen. Da gemäss Statistiken jedes sechste Paar von Unfruchtbarkeit betroffen ist, boomt dieser Markt.

«Therapeuten» sprechen von «unbewussten Blockaden»

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«Das Problem bei diesen Praktiken ist jedoch, dass sie nicht reguliert sind und es sehr einfach ist, die Anfälligkeit dieser Personen auszunutzen», wie Anna Surbone der Zeitung «24 heures» sagt. Sie ist Frauenärztin in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsspital Lausanne (CHUV).
Es sei zudem gefährlich, weil bei dieser Art von Begleitung oft von «unbewussten Blockaden» gesprochen werde. Das rufe ihrer Meinung nach Schuldgefühle hervor. Und dies impliziere unzutreffenderweise, dass die Person die Ursache des Problems sei, sagt die Spezialistin für Reproduktions-Medizin weiter, die sich ansonsten als offen für komplementäre Therapien bezeichnet.
  • CHUV
  • reproduktionsmedizin
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