Arbeitsbedingungen: Pflege-Verbände verlangen mehr Geld

Bund und Kantone sollen weitere Zuschüsse zur Verfügung stellen, um die Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten. Die Branchenverbände um Curaviva legen einen Vorschlag für ein zusätzliches Förderprogramm vor.

, 17. Februar 2023 um 10:30
image
Im Zentrum der Idee steht eine Anschubfinanzierung für den Pflegebereich. | Rawpixel
Zusätzlich zur Ausbildungsoffensive im Rahmen der Pflegeinitiative braucht es weitere Anstrengungen, um die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich zu verbessern. Dieser Ansicht ist Artiset, die Föderation der Dienstleister für Menschen mit Unterstützungsbedarf mit ihren Branchenverbänden Curaviva, Insos und Youvita.
Eine Verbesserung ohne Anschub-Finanzierung ist in den Institutionen aber nicht möglich und umsetzbar, wie die Verbände in einer Mitteilung schreiben. Sie schlagen deshalb ein «Förderprogramm» vor. Dieses soll dafür sorgen, dass die Leistungserbringer Massnahmen für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen finanziell tragen könnten.

Kantone wären im Lead

Die notwendigen Gelder sollen dabei Bund und Kantone zur Verfügung stellen. Sie würden nach dem Vorschlag den Umfang, den Finanzierungsschlüssel und die Dauer des Programms gemeinsam festlegen. Im Lead wären die Kantone, so die Idee. Die Leistungserbringer würden neben Bund und Kantonen eine tragende Rolle übernehmen.
Zur Diskussion stehen drei Modelle: Je nach Variante würden die Leistungserbringer mehr oder weniger Verantwortung mit den gesprochenen Zuschüssen tragen. Auch die Vorgaben und die Anreize unterscheiden sich je nach Förderprogramm-Modell.

Abgleich mit Efas-Entwicklung

Denkbar wäre den Branchenverbänden zufolge ferner das Programm auch auf Dienstleister im Sozialbereich auszudehnen, also auf die Langzeitbetreuung und -begleitung, die vor einer ähnlich schwierigen Situation wie der Pflegebereich stehen. Darüber hinaus würde es das Förderprogramm auch erlauben, mit Bezug auf die Einheitsfinanzierung (Efas), die Frage der Integration der Mehrkosten in die Pflegefinanzierung zu klären, finden Artiset und Curaviva.
  • pflege
  • curaviva
  • artiset
  • efas
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

GZO Spital Wetzikon: Der 38-Stunden-Test geht weiter

Das neue Arbeitszeitmodell half, in der kritischen Phase des Spitals die Fluktuation zu stabilisieren.

image

Langzeitpflege: Viel mehr Anbieter – aber weniger Heime

Der Pflegereport 2024 von Santesuisse zeigt einen deutlichen Anstieg der Pflegeausgaben.

image

Kantonsspital Winterthur hat eine neue Chief Nursing Officer

Doris Rathgeb wechselt vom Kantonsspital Frauenfeld als Leiterin des Pflegebereichs ans KSW.

image

Xund: Startschuss zur Ausbildungsoffensive

Die Zentralschweizer Kantone haben das Bildungszentrum mit der Umsetzung von 11 Projekten beauftragt.

image

Demente Pflegeheim-Bewohner: Zu viele Antipsychotika

In Pflegeheimen erhalten viele Demente umstrittene Medikamente. Obwohl andere Massnahmen mehr wirken würden.

image

KSSG: Es rumort weiter in der Pflege

Erneut gehen Pflegefachleute an die Öffentlichkeit und berichten von Abgängen. Das Kantonsspital St. Gallen relativiert.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.