Balzan Preis 2024 für Michael N. Hall

Die mit 750’000 Franken dotierte Auszeichnung würdigt die Erkenntnisse des Uni-Basel-Forschers zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

, 16. September 2024 um 01:09
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Michael N. Hall  |  Bild: Uni Basel
Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan Preis 2024. Damit wird der Zellbiologe für seine Erforschung der biologischen Mechanismen des Alterns gewürdigt – oder konkreter für seine Beiträge zum Verständnis der molekularen Mechanismen, die das Zellwachstum und das Altern regulieren.
Michael Hall entdeckte zwei Proteine, TOR1 und TOR2, die das Zellwachstum und den Stoffwechsel in Abhängigkeit von Nährstoffen regulieren. Sie spielen eine zentrale Rolle im Alterungsprozess und bei der Entstehung von altersbedingten Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Balzan-Preis ist jeweils mit je 750'000 Franken dotiert, wobei erwartet wird, dass die Preisträger die Hälfte der Summe für Forschungsprojekte verwenden, an denen eine neue Generation von Nachwuchsforschern beteiligt ist. Die diesjährigen Balzan-Preise – insgesamt vier an der Zahl – werden für Forschungen in Rechtswissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Biologie des Alterns und innovative Materialien vergeben.

Anhaltspunkte für Onkologika

Michael N. Hall, 71, forscht seit 1992 am Biozentrum der Universität Basel. Hier entdeckte er Anfang der 1990er-Jahre das Protein TOR (Target of Rapamycin). Durch das An- und Abschalten verschiedener Signalwege kontrolliert es das Wachstum und die Grösse von Zellen. Eine Fehlsteuerung des umfangreichen TOR-Signalnetzwerkes ist mit Alterungsprozessen sowie der Entstehung von Krebs und Diabetes verbunden. Im Laufe der Jahre fand Hall heraus, dass TOR in zwei Proteinkomplexen vorliegt. Er konnte damit erklären, warum TOR in der Zelle auf unterschiedlichste Weise wirkt. «Mit seinen Arbeiten hat Hall das Verständnis von Zellwachstum und Altern grundlegend verändert und wichtige Anhaltspunkte für die Entwicklung neuartiger Krebsmedikamente geliefert», erklärt die Universität Basel zur Preisverleihung.
Hall ist der zweite Forscher der Uni Basel, der einen Balzan-Preis erhält: Der Entwicklungsbiologe Walter Gehring, ebenfalls vom Biozentrum, war 2002 damit ausgezeichnet worden.

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