Cyber-Angriff: Daten des Ärzteverbandes FMH gestohlen

Der Hackerangriff auf die NZZ-Mediengruppe hat auch zum Diebstahl von Adressdaten von FMH-Mitgliedern geführt.

, 2. Juni 2023 um 12:13
image
Angesichts des Diebstahls besteht ein gewisses Risiko in Bezug auf die Privatsphäre und den Schutz personenbezogener Informationen der FMH-Mitglieder. | Unsplash
Ende März wurde die NZZ-Mediengruppe Opfer eines Cyberangriffs. Dabei drang die cyberkriminelle Gruppe «Play» in die IT-Infrastruktur des Unternehmens ein. Im Zuge dessen wurden Unternehmensdaten gestohlen, einschliesslich Informationen von CH Media, einem Kunden der NZZ, der verschiedene IT-Dienstleistungen in Anspruch nimmt.
Wie jetzt bekannt wurde, befinden sich unter den gestohlenen Daten auch Adressdaten von FMH-Mitgliedern. Diese Daten werden regelmässig an den Druckpartner Vogt-Schild weitergeleitet, der auch den Versand der Zeitschriften «Schweizerische Ärztezeitung» und «Swiss Medical Forum» übernimmt.

Verlag bedauert den Vorfall

Laut einer Verlagsmitteilung sind nur postalische Adressdaten betroffen, während sensiblere Informationen wie E-Mail-Adressen oder Telefonnummern nicht gestohlen wurden. Die Verantwortlichen bedauern in der Mitteilung den Vorfall zutiefst. Es ist nicht bekannt, wie viele Adressdaten genau gestohlen wurden. Eine Anfrage von Medinside blieb unbeantwortet.
Die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH ist einer der grössten Berufsverbände im Schweizer Gesundheitswesen mit über 42'000 Mitgliedern. Vogt-Schild Druck (VSD) in Derendingen im Kanton Solothurn ist Teil des Medienhauses CH Media und ist Druckpartner des Schweizerischen Ärzteverlags EMH, der mehrere medizinische Fachzeitschriften herausgibt. Der Verlag ist ein Gemeinschaftsunternehmen der FMH und der Petri Holding.
  • ärzte
  • fmh
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Offener Brief Nummer 2: Junge Ärzte verlieren die Geduld

Nach einem frustrierenden Treffen zum Stau beim SIWF kritisiert der VSAO die FMH-Spitze scharf. Der Verband fordert rasche Notmassnahmen – und findet, dass sonst der Bund eingreifen muss.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

SIWF: Präsidentin Monika Brodmann tritt zurück

Nach fast fünf Jahren an der Spitze legt Monika Brodmann Maeder ihr Amt nieder. Sie verweist auf strukturelle Hürden – grundlegende Änderungen seien derzeit nicht realisierbar.

image

Administration statt Autonomie: Der ärztliche Spielraum schrumpft

In den Spitälern wächst der Einfluss von Krankenkassen und Verwaltung – und damit die Frustration. Zwei Drittel der Ärzte berichten von klaren Sparvorgaben, so die neue FMH-Erhebung. Bis zu drei Stunden täglich gehen für Bürokratie drauf.

image

«Manche haben unrealistische Erwartungen an die Schweiz»

Die Schweiz erscheint für viele ausländische Ärzte als Traumland. Was es braucht, damit der Jobwechsel gelingt, erklären die Ärztevermittler Francesca und Jan Saner.

image

«Schauen Sie genau, wen Sie heiraten – das meine ich ernst.»

Seilschaften, starre Regeln und intransparente Gehälter bremsen Frauen auf dem Weg zur Chefarztposition. Rückhalt daheim ist entscheidend – und Teilzeit ist problematisch: Das sagt Susanne Renaud, Chefärztin Neurologie am Spital Neuenburg.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.