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Ein Malwettbewerb für ein positives Berufsbild
Wie sehen Kinder nach einem Spitalaufenthalt den Pflegeberuf? In einer Studie wurden dazu 42 Kinderbilder analysiert.
, 25. Februar 2025 um 07:27
Der Pflegeberuf kämpft seit Jahren mit tradierten Rollenbildern und Schlagzeilen über schwierige Arbeitsbedingungen. Das prägt nicht nur das öffentliche Bild der Pflege, sondern beeinflusst auch, wie junge Menschen den Beruf wahrnehmen – und ob sie sich dafür entscheiden.
Doch Pflege ist weit mehr als Stress und Personalmangel. Um das Bewusstsein für die positiven Aspekte zu schärfen und neue Bilder zu fördern, wurde ein kreativer Ansatz gewählt: Kinder, die selbst Erfahrungen mit Spitalaufenthalten gemacht hatten, wurden eingeladen, ihre Sicht auf die Pflege zu zeichnen.
Pflege aus Kinder-Perspektive
Der Malwettbewerb «Pflege in Kinderaugen» sollte einen subjektiven Blick auf das Handeln und Erleben des Pflegeberufes durch Kinder ermöglichen.
Ein Team von Nursing-Studies-Spezialisten diverser deutscher Unikliniken unterzog die entstandenen Zeichnungen danach einer qualitativen Bildanalyse. Insgesamt wurden 42 Kinderbilder aus fünf Spitälern einbezogen, darunter aus den Bereichen Chirurgie, Onkologie und Innere Medizin.
- Tobias Mai, Nicole Feldmann, Jennifer Luboeinski, Antje Tannen, Andreas Kocks: «Pflege in Kinderaugen — eine qualitative Bildanalyse von Kinderzeichnungen Nursing through a child’s eyes — A qualitative image analysis of children’s drawings», in: ZEFQ, Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, Februar 2025.
- doi: 10.1016/j.zefq.2024.12.009
Die Auswertung zeigt ein überraschend modernes und vielschichtiges Bild des Pflegeberufs. Die Kinder stellten Pflegekräfte vor allem in fünf zentralen Rollen dar:
- Kommunikation: Gespräche, Trost und Aufmunterung sind für die Kinder ebenso wichtig wie medizinische Versorgung.
- Begleitung: Pflege wird nicht nur als Behandlung, sondern als kontinuierliche Unterstützung im Krankheitsprozess gesehen.
- Organisation: Zeichnungen verdeutlichen, dass Pflegefachpersonen viele Aufgaben parallel koordinieren müssen.
- Technik: Medizinische Geräte und pflegerische Handgriffe spielen eine grosse Rolle im Pflegealltag.
- Grundbedürfnisse: Neben medizinischer Hilfe wurden oft Szenen gezeichnet, in denen Pflegekräfte bei alltäglichen Bedürfnissen helfen – Essen bringen, Händchen halten oder ein Kuscheltier zurechtrücken.
Besonders auffällig: Pflegekräfte wurden häufig als technisch versiert, aber gleichzeitig freundlich und unterstützend dargestellt. Symbole wie Herzen, Smileys oder Regenbögen tauchten häufig auf und wurden als Zeichen für emotionale Zuwendung, Hoffnung und Fürsorge interpretiert.
Kinder, die Pflege im Krankenhaus erfahren haben, zeichnen ein positives und modernes Rollenbild des Pflegeberufes, heisst es in der Studie. Allerdings: Für eine eindeutige Zuordnung zur Pflegeprofession fehlt es mitunter an äusserlichen Wiedererkennungsmerkmalen.
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