HFR-Sparpläne: Verbände fürchten Vertrauens- und Qualitätsverlust

Aus Sorge ums Personal prangern zwei grosse Organisationen die Effizienz-Massnahmen des Freiburger Spitals an, insbesondere die Schliessung der Inneren Medizin in Riaz.

, 3. März 2025 um 03:13
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Bild: ©JoBersier für das HFR / PD
In einer gemeinsamen Mitteilung reagieren der Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK Freiburg und die Föderation der Personalverbände des öffentlichen Dienstes (FEDE) des Kantons Freiburg auf die jüngsten Ankündigungen des Freiburger Spitals (HFR) zum Budget für 2025. Das HFR hatte Ende Januar eine Reihe von Massnahmen angekündigt, um ein erwartetes Defizit von 29,8 Millionen Franken abzumildern.
Es gab bereits eine Welle von Reaktionen. Derweil haben der SBK und die FEDE die Frage weiter verfolgt, insbesondere durch den Austausch mit dem Personal der Einrichtung.
Zu den Entscheidungen, die von den beiden Organisationen in Frage gestellt wurden, gehören unter anderem:
  • die Verlagerung der medizinischen Betten von Meyriez nach Tafers;
  • die Schliessung der Abteilung für Innere Medizin in Riaz;
  • Abbau von 90 Stellen bis Ende 2025, der ausschliesslich durch natürliche Abgänge ausgeglichen wird;
  • die Einführung einer dreimonatigen Wartefrist vor der Neubesetzung freier Stellen.
Diese Schritte stürzen laut der Erklärung «die Mitarbeiter in Ungewissheit».
Der SBK und die FEDE äussern ihre Besorgnis über die Auswirkungen dieser Entscheidungen auf die Zukunft des HFR: Sie betonen, dass die Attraktivität von Spitälern in hohem Masse vom Vertrauen des Personals abhängt.
«Indem der Staatsrat die Finanzen des HFR unter Druck setzt, bedient er jedoch dieses Interesse und lässt den Grossteil der Einsparungen auf den Schultern des Personals», kritisieren die Unterzeichner des Communiqués: «Wir erinnern daran, dass der Staatsrat vom HFR bis 2028 Einsparungen von 60 Millionen Franken erwartet.»
Der SBK und die FEDE warnen vor den Auswirkungen der Sparmassnahmen auf die Arbeitsbelastung des Personals. Man habe mit Bestürzung von der Schliessung der Abteilung für Innere Medizin in Riaz Kenntnis genommen.
Die betroffenen Angestellten wurden gebeten, ihre beruflichen Pläne und Wünsche mitzuteilen. Wollen sie …
  • … ihre Tätigkeit in der Inneren Medizin in Freiburg oder Tafers fortsetzen?
  • … in Riaz bleiben, aber in einer anderen Einheit?
  • … die Einrichtung verlassen?
«Wenn das HFR sich weigert, von Entlassungen zu sprechen, lastet es die Entscheidungen dem Personal auf», beklagen die beiden Organisationen.

Mangel an Stabilität

In einem Interview mit der Zeitung «La Liberté» berichtete Estelle Zermatten, Pflegefachfrau am HFR und FDP-Kantonsrätin, über das wachsende Unbehagen unter den Pflegenden: «Diese Ankündigungen sind für das Personal von Riaz schwierig, da einige von ihnen in den letzten Jahren bereits mehrmals den Dienst gewechselt haben. Es stellt sich die Frage nach der Stabilität und dem Vertrauen in den Arbeitgeber.»
Neben der beruflichen Ungewissheit bringt die Umstrukturierung für viele Beschäftigte auch logistische Belastungen mit sich: längere Fahrtzeiten, Anpassungen im Familien-Alltag et cetera.

Kurzfristige Einsparungen

Bereits Anfang Februar äusserte der SBK Freiburg Besorgnis über die Auswirkungen der geplanten Massnahmen – denn diese würden das Defizit des HFR nur vorübergehend beheben: «Man weiss heute, dass der Schlüssel zur Verkürzung der Spitalaufenthaltsdauer und zur Vermeidung von Rehospitalisierungen darin besteht, das Personal zu stärken», erklärte Rachel Bourguet, Präsidentin des SBK Freiburg, gegenüber der Zeitung «La Gruyère»: «Aber solange die Spitalleistungen nicht angemessen vergütet werden, machen wir uns keine Illusionen.»
Angesichts dieser Bedenken rufen der SBK und die FEDE dazu auf, die Interessen des Personals zu verteidigen, um einen nachhaltigen Betrieb des HFR zu gewährleisten, ohne die Qualität der Pflege oder die Arbeitsbedingungen zu beeinträchtigen.
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