Weniger Kosten nach Neueinstufung der Medikamente

Die Umteilung bestimmter Heilmittel hat nur einen Viertel von dem gekostet, was die Hersteller prophezeit haben.

, 26. Februar 2025 um 14:58
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Bild: Kateryna Hliznitsova Unsplash.
Bei der Revision des Heilmittelgesetzes im Jahr 2019 wurden bestimmte Medikamente neu eingestuft und die Kategorie C – Abgabe auf Anraten einer medizinischen Fachperson – ganz gestrichen.
Diese Änderung führte laut einem Bericht zu Mehrkosten für das Gesundheitssystem in der Höhe von 24,5 Millionen Franken pro Jahr.
Diese Mehrkosten sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass Patienten häufiger zum Arzt gehen, um ein Rezept zu erhalten – was aber nicht immer nötig ist. Ein weiterer Grund sind höhere Medikamentenpreise, weil die Apotheken ihre Vertriebskosten je nach Kategorie erhöhen durften.

Deutlich weniger als prognostiziert

«Die Mehrkosten liegen jedoch deutlich unter dem Betrag von 80 bis 100 Millionen Franken, von dem die Pharmaindustrie bei den parlamentarischen Beratungen ausgegangen war», betont der Bundesrat in seiner Mitteilung.
Der Bundesrat will die Auswirkungen der Umteilung auf die Gesundheitskosten trotzdem eindämmen, und zwar mit folgenden Massnahmen:
  • Die Kompetenzen der Apotheker besser nutzen: Die Apotheker sollen ermutigt werden, mehr rezeptfreie Medikamente abzugeben, um unnötige Arztbesuche zu vermeiden.
  • Klarere Kennzeichnung von Arzneimitteln: Auf der Verpackung soll hingewiesen werden, dass das Arzneimittel rezeptfrei erhältlich ist.
  • Weniger Aufwand für die Apotheken: Die Anforderungen für die Dokumentation der Entscheide zur Abgabe von Arzneimitteln, die von der Kategorie C in die Kategorie B umgeteilt wurden, sollen vereinheitlicht werden.
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