Mehr als die Hälfte der Medikamente war zu teuer

Nach der diesjährigen Arzneimittelüberprüfung des BAG sinken die Listenpreise von 300 Produkten.

, 31. Oktober 2024 um 15:22
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Symbolbild: Markus Spiske on Unsplash
Das BAG prüft jedes Jahr bei einem Drittel der Arzneimittel auf der Spezialitätenliste, ob sie die WZW-Kriterien erfüllen: Sind sie wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich? Im Zentrum stehen dabei natürlich die Preise respektive die Kosten für die Prämienzahler.
Und so meldet das Bundesamt, dass bei diesem Prozess diesmal die Preise von 300 Arzneimitteln gesenkt wurden, und zwar um durchschnittlich zwölf Prozent. Dies dürfte zu Einsparungen von 90 Millionen Franken führen. Bei der Runde des vergangenen Jahres betrug der Spareffekt 165 Millionen Franken.
Die Quote ist recht hoch: Bei 55 Prozent der überprüften Originalpräparate wurden Preissenkungen verfügt – bei 45 Prozent nicht. Letztere Produkte haben laut dem BAG-Befind im Vergleich zu den Referenzländern und im Vergleich zu anderen Arzneimitteln weiterhin vertretbare Preise.
Die diesmal überprüften Arzneimittel werden etwa zur Behandlung von Hauterkrankungen sowie von Krankheiten des Nervensystems und des Blutes eingesetzt.
Auch Generika, Co-Marketing-Arzneimittel und Biosimilars wurden einer Überprüfung unterzogen, und hier war das Resultat noch deutlicher: Bei knapp 70 Prozent dieser Arzneimittel wird die Überprüfung zu einer Preissenkung führen.
Wegen den Engpässen bei vielen Medikamenten erlaubt das Bundesamt aber auch Ausnahmen – unter anderem bei Schmerzmitteln oder Mitteln gegen schmerzhafte Muskelverspannungen: Um Versorgungsprobleme zu vermeiden, verzichtet man hier darauf, Preissenkungen zu verlangen. Insgesamt gewährte das BAG in den letzten zwei Jahren rund 90 Ausnahmen.

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