Nachfolgerin für Walter Weder bestimmt

Isabelle Schmitt-Opitz wird neue Direktorin der Klinik für Thoraxchirurgie am Universitätsspital Zürich (USZ).

, 19. November 2019 um 08:35
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Isabelle Schmitt-Opitz übernimmt am 1. Januar das Amt als Klinikdirektorin für Thoraxchirurgie am Zürcher Universitätsspital (USZ). Dies teilt das Unispital mit. Sie folgt damit auf Walter Weder, der seit kurzem bei der Privatklinikgruppe Swiss Medical Network (SMN) operiert. Nach Weders Weggang hat Didier Schneiter im Rahmen einer Übergangslösung die Klinik geleitet. 
Schmitt-Opitz arbeitet seit 17 Jahren in der Schweiz, seit 2003 am USZ, wo sie seit vier Jahren als Leitende Ärztin in der Klinik für Thoraxchirurgie tätig ist. Die neue Klinikdirektorin, die in Köln Medizin studiert hatte, arbeitete in ihrer Karriere auch in Berlin, Toronto und in Paris, wie aus der USZ-Mitteilung hervorgeht. 

Mehrfach ausgezeichnete Chirurgin

Ihre Forschungsschwerpunkte sind das Maligne Pleuramesotheliom und die chronisch-thromboembolische pulmonale Hypertonie. 2017 wurde die Fachärztin für Allgemeinchirurgie und Thoraxchirurgie von der Universität Zürich (UZH) zur Professorin ad personam ernannt. Erst vor kurzem wurde Schmitt-Opitz, von 2011 bis 2017 selber Förderprofessorin des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), in den Forschungsrat des SNF gewählt. 
Die Chirurgin und designierte Klinikdirektorin ist unter anderem auch Vorstandsmitglied der European Society of Thoracic Surgeons (ESTS), wo sie den Bereich «Forschung und Weiterbildung» betreut. Zu ihren wissenschaftlichen Auszeichnungen zählen der Brompton Prize der ESTS und der Wissenschaftspreis der Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung der UZH. 

Übernimmt Schmitt-Opitz den vakanten Weder-Lehrstuhl?

Auf die Frage von Medinside, ob die Ernennung zur Klinikdirektorin gleichzeitig mit dem vakanten Lehrstuhl für Thoraxchirurgie an der UZH verknüpft sei, verweist das Unispital auf die Universität. Die Ernennung zur Klinikdirektorin seitens des USZ sei «losgelöst vom Lehrstuhl für Thoraxchirurgie» durchgeführt worden, teilt die Uni mit.
Das Berufungsverfahren für Walter Weders Nachfolge an der Universität sorgte im Frühling für Schlagzeilen. Kritiker haben dem Chirurgen vorgeworfen, sich im Berufungsverfahren für seine Nachfolge für eine Assistenzprofessorin stark gemacht zu haben. Eine externe Abklärung hat aber schliesslich ergeben, dass die Ärztin «keine unrechtmässige Bevorzugung erfahren» habe. 

Auf der obersten Hierarchiestufe angekommen

Ob es sich bei besagter Assistenzprofessorin um Schmitt-Opitz handelte, ist unklar. Klar ist: Nach einer Intervention beim Rektor entschied sich die Zürcher Universitätsleitung, das Berufungsverfahren für den «bedeutenden» Thoraxchirurgie-Lehrstuhl offen auszuschreiben. So hatten auch andere Kandidaten eine Chance. 
Als Klinikdirektorin und Professorin ad personam wird Schmitt-Opitz als Leitende Ärztin an der Klinik für Thoraxchirurgie zusätzlich die Direktion der Klinik übernehmen. Damit hat die Medizinerin nun die oberste ärztliche Hierarchiestufe am USZ erreicht, die Bezeichnung Chefarzt führt das Unispital nicht.
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