Neurochirurgie-Chefarzt verlässt Spital überraschend

Chefarzt Javier Fandino und das Kantonsspital Aarau (KSA) gehen getrennte Wege. Der Abgang kommt unerwartet.

, 24. April 2020 um 13:37
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Das Kantonsspital Aarau (KSA) verliert sein Aushängeschild in der Neurochirurgie.  | KSA
Das Kantonsspital Aarau (KSA) und Javier Fandino beenden ihre Zusammenarbeit per Ende Oktober. Kurz und knapp teilt das Spital am Freitagnachmittag den Weggang seines langjährigen Chefarztes der Klinik für Neurochirurgie und seit 2019 Leiter Hirntumorzentrum mit. 
Fandino lege seine Funktion als Chefarzt im KSA in der verbleibenden Zeit nieder, heisst es weiter. Die kurze Mitteilung wirft doch einige Fragen auf. Immerhin dankt das Spital ihm für seine langjährige Tätigkeit und wünscht ihm für seine Zukunft alles Gute. Das Unternehmen und Javier Fandino haben gegenseitig vereinbart, keine weiteren Angaben dazu zu machen, wie es auf Anfrage heisst.

Startete vor 20 Jahren als Oberarzt am KSA

Bis die Nachfolge entschieden sei, werde Serge Marbacher die Klinik für Neurochirurgie ad interim leiten, teilt das KSA weiter mit. Eine E-Mail an Javier Fandino auf seine KSA-Adresse kommt umgehend mit einer Fehlermeldung an den Sender zurück. Und auf der Webseite ist der Arzt bereits nicht mehr aufgeführt. 
Fandino hatte seine Karriere beim Kantonsspital Aarau vor fast 20 Jahren als Oberarzt Neurochirurgie gestartet und wechselte dann ans Inselspital. 2007 kehrte er zum KSA zurück und wurde 2012 zum Neurochirurgie-Chefarzt ernannt. Seine Schwerpunkte sind unter anderem die vaskuläre Neurochirurgie, Hirntumorchirurgie oder die Neurotraumatologie. Der Facharzt für Neurochirurgie studierte Medizin in Kolumbien, in den USA und in Zürich. 2004 habilitierte ihn die Uni Zürich zum Professor. 
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