Spital Affoltern: Direktor geht Ende Monat

Direktor Michael Buik trennt sich von seiner CEO-Funktion beim Regionalspital Affoltern. Er ist seit vier Jahren im Amt.

, 5. Mai 2020 um 05:48
image
Nach der Abstimmung vor einem Jahr zur Weiterführung des Spitals Affoltern kommt es zu einer «umfassenden Änderung der strategischen und operativen Führung». Das Spital wechselt die Rechtsform zu einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft und das Pflegezentrum zu einer interkommunalen Anstalt, wie das Spital mitteilt.
Im Zuge dieser Trennung von einem Zweckverband in zwei unabhängige Körperschaften komme es zur Umsetzung diverser Massnahmen der neuen Strategie. Die bisherige Gesamtleitung beider Betriebe soll aufgeteilt werden. Ebenso soll eine umfassende Trennung der gesamten Verwaltung wie auch der diversen Services zur Unabhängigkeit der beiden Institutionen führen. Gemeinsam bleiben laut der Mitteilung das Energieversorgungszentrum, die Küche und das Restaurant.

Einhergehende Reduktion des Pensums

Diese Ausgangslage, diverse Beurteilungen und Gespräche zwischen der Betriebskommission, den neuen Verwaltungsräten und dem Direktor führten zum Entscheid, dass sich Direktor Michael Buik von seiner CEO-Funktion trennt, wie das Spital aus dem Knonauer Amt weiter mitteilt. Man einigte sich darauf, auch unter Berücksichtigung einer mit der Auftrennung einhergehenden Reduktion des Arbeitspensums, das Anstellungsverhältnis in gegenseitigem Einvernehmen per Ende Mai 2020 aufzulösen.
Michael Buik ist seit vier Jahren CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung des Spitals Affoltern. Zuvor war er Berater und CEO der Klinik Villa im Park Rothrist. Der ursprünglich diplomierte Pflegefachmann mit Weiterbildungen in Pflege und Betriebswirtschaft arbeitete unter anderem auch mehrere Jahre als Weiterbildungsleiter am Universitätsspital Basel (USB), als Leiter Klinikstab bei Hirslanden sowie als Leiter Betriebswirtschaft am Unispital Zürich (USZ).

Richtet sich strategisch neu aus

Das Spital Affoltern hat seit Jahren mit Problemen zu kämpfen: mit hohen Kosten, tiefen Patientenzahlen und einer veralteten Infrastruktur. Die Spitalleitung will das Spital mit einer neuen Strategie jetzt in die Zukunft führen. Die neue Spital-AG wird sich um die Leistungsaufträge für die Zeit ab 2022 bewerben. Nebst bereits bestehenden Kooperationen mit anderen Spitälern ist auch ein Neubau geplant. 
Mit der nun neuen Ausrichtung werde ein Neustart mit den notwendigen strategischen und operativen Änderungen möglich, heisst es. Die Verantwortlichen sind überzeugt, die grossen Herausforderungen so zu meistern und sind zuversichtlich, zum geeigneten Zeitpunkt die obersten beiden Führungsebenen wieder adäquat besetzen zu können. Das Spital und das Pflegezentrum wird zwischenzeitlich durch Vertreter des Verwaltungsrates geführt. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

H+: Vorstand ist wieder komplett

Monika Jänicke, David Bosshard, Susanne Rodewald und Guido Speck sind neu im Vorstand des Spitalverbandes.

image

CHUV: Gericht schiebt IT-Beschaffung auf die lange Bank

Bevorzugen Schweizer Spitäler bei ihren Ausschreibungen für ein neues Klinikinformations-System den US-Anbieter Epic? Die Frage wird auch in der Romandie akut.

image

Unispitäler häuften 210 Millionen Franken Verlust an

«Wir sind hart vor der finanziellen Kante»: So der Befund von Werner Kübler, dem Direktor des Universitätsspitals Basel.

image

Auch Graubünden will Spitäler mit 100 Millionen stützen

Das Geld würde aber nicht direkt an die Betriebe gehen. Zudem sollen Spitäler leichter in Gesundheitszentren verwandelt werden können.

image

Spitalverbundsinterne Lösung: Nicole Ruhe wird CEO in Uznach und Wil

Die heutige CEO des Spitals Linth wird mit dem Zusammenschluss der St.Galler Spitalverbunde zu «HOCH Health Ostschweiz» eine Doppelfunktion übernehmen.

image

SoH: «Es lief alles korrekt», besagt ein erstes Gutachten

Bei der Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit CEO Martin Häusermann sei alles mit rechten Dingen zugegangen. Der Kanton Solothurn kündigt aber weitere Untersuchungen an.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.