Mit Amazon Pharmacy betreibt der Konzern zudem eine Online-Apotheke in den USA. Das Unternehmen kündigte aber unlängst an, ebenso ausserhalb des Landes aktiv zu werden. Amazon dürfte demnach ganz klar Ambitionen haben, auch im europäischen Apothekenmarkt tätig zu werden. Ein schneller Weg wäre dabei ein Unternehmenskauf.
Aktie kostet noch rund 10 Prozent des Höchstwerts
Ein potentieller Übernahmekandidat könnte nun die E-Apotheke Zur Rose sein, Europas grösster Online-Medikamentenhändler. Für Amazon wäre das Unternehmen, das derzeit eine Gesundheitsplattform aufbaut, ein Schnäppchen, schreibt etwa
die Zeitung «Finanz und Wirtschaft». Kostete eine Aktie im Februar 2021 noch über 500 Franken, notieren die Papiere aktuell bei einem Allzeittief von 61.30 Franken.* Die verzögerte Einführung des E-Rezepts in Deutschland und ein «erheblicher» Finanzierungsbedarf setzen dem Wachstumsunternehmen zu.
Der Kurszerfall von Zur Rose | Screenshot Zur Rose
Spekulationen sind nicht neu
Es ist nicht das erste Mal, dass gemunkelt wird, der Amazon-Konzern wolle Zur Rose kaufen, um seine Position in Europa schnell auszubauen. Der Online-Gigant könnte die Versandapotheke aus der «Portokasse» bezahlen, schreibt die Zeitung «Finanz und Wirtschaft» weiter. Denn der Wert an der Börse ist aktuell auf knapp 700 Millionen Franken gesunken. Im Höchst vor eineinhalb Jahren waren es noch mehr als 5 Milliarden Franken gewesen. Im Vergleich zum Februar 2021 könnte das aktuell also tatsächlich ein Schnäppchen sein.
Amazon könnte aber nicht der einzige potentielle Käufer der Zur Rose Group sein. Immer wieder werden von Branchenprofis auch Firmen wie die Apothekenketten Walgreens Boots Alliance, CVS oder Rite Aid genannt.
*Nachtrag vom 25. August 2022: Inzwischen ist der Aktienkurs unter 50 Franken gefallen. Die Marktkapitalisierung beträgt noch rund 575 Millionen Franken.